Krefeld 60 Euro Strafe für Hundekot

Krefeld · Die Hundelobby fordert höhere Strafen für nachlässige Halter und mehr Auslaufflächen für ihre Hunde. Ein besonderes Auge haben sie auf die vier Wälle geworfen. Die FDP denkt sogar über 20 neue Freilaufflächen nach.

Wer in Krefeld durch die Innenstadt läuft, der kann schon mal den Kopf hängen lassen – der Grund ist dieser Tage ausnahmsweise nicht die Wirtschaftskrise, sondern der Hundekot, der das Begehen von Fußgängerwegen zu einem großen Ärgernis macht. Tretminen säumen die Wege. Das Verhalten einiger Hundehalter stinkt der Krefelder Hundelobby gewaltig. Deren Sprecher Hans-Jörg Maintz fordert, dass Hundehalter, die ihre Tiere auf öffentlichen Gehwegen das Geschäft verrichten lassen, künftig satte Strafe zahlen sollen: 60 Euro statt wie bisher nur 20 für Ersttäter.

"Ordnungsdienst soll überwachen"

Heute Abend trifft sich die Hundelobby um 19 Uhr im Restaurant Bergschänke. Dort will Maintz seine Pläne den Mitgliedern vorstellen und fordern, dass die Stadt endlich Initiative ergreift: Mit Piktogrammen solle auf hohe Strafen aufmerksam machen. "Das zu überwachen wäre aus unserer Sicht für den kommunalen Ordnungsdienst wesentlich wichtiger, als im Stadtwald alte Herrschaften zu erschrecken, wenn diese mal ihren Hund nicht angeleint haben."

Höhere Strafen sind der eine Punkt, den Maintz fordert. Gleichsam fordert er auch Zugeständnisse der Stadt an die Hundehalter. "Die vier Wälle sollen endlich offiziell als Auslaufwiesen für Hunde freigegeben werden. Dort sollen Hunde an der Leine ihr Geschäft verrichten, in dort aufgestellten Entsorgungsgefäßen könnten die Halter dann den Kotbeutel entsorgen", sagt Maintz. Bei der Stadt hat er in den vergangenen Jahren mehrfach vorgesprochen, jetzt könnte Bewegung in die Sache kommen: "Wir werden mit dem Grünflächenamt bald zahlreiche von uns vorgeschlagene Flächen begehen." Nicht nur drei der vier Wälle, sondern auch andere Wiesen auf Stadtgebiet hat die Hundelobby im Visier. "Die derzeitige Freilauffläche reicht nicht aus", sagt Maintz.

Einen Fürsprecher hat er im FDP-Fraktionsvorsitzenden Joachim C. Heitmann, selbst Hundebesitzer, der gerade erst am Mittwoch in einen Hundehaufen getreten war: "Wir haben die Zahl der Freilaufflächen in Krefeld mit denen anderer Städte verglichen und festgestellt, dass auch in Krefeld die Ausweitung von Flächen und weitergehende Maßnahmen für Hundehalter geprüft werden müssen."

Für die nächste Sitzung des Verwaltungsausschusses hat die FDP einen Antrag eingereicht, in dem sie neue Flächen fordert. Die Stadt Düsseldorf habe 29 Freilaufflächen, Köln habe 84 Hundefreilaufflächen. In Relation zum Kölner Beispiel, bei dem auf 350 Hunde eine Freilauffläche ausgewiesen wird, bräuchte Krefeld insgesamt 30 Hundefreilaufflächen für seine 10 500 Hunde. Doch es geht auch noch schlechter als in Krefeld. Ein Negativbeispiel sei Gladbach, sagt Maintz: "Dort gibt es keine einzige Hundefreilauffläche."

(RP)
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