Krefeld A 57: Entscheidung naht

Krefeld · Der Landesbetrieb Straßen NRW hat die Pläne für den Ausbau der A 57 in die Schublade gelegt. Jetzt soll es ein Gespräch Bundesverkehrsministerium und dem Land geben. Danach könnte eine Planungsentscheidung folgen.

Der Landesbetrieb Straßen NRW wartet derzeit auf ein Signal aus der Politik, wie es mit dem A 57-Ausbau weitergeht. "Es soll im Januar oder Februar ein Gespräch zwischen dem Bundesverkehrsministerium, dem Land und den Landtagsabgeordneten geben", erklärte gestern Michael Kaufmann, Projektverantwortlicher im Landesbetrieb für den A 57-Ausbau. "Wir erwarten im März eine Planungsentscheidung."

Ministerium wartet noch

Der Krefelder Landtagsabgeordnete Ulrich Hahnen, derzeit ebenso wie sein CDU-Kollege Winfried Schittges im Urlaub, wusste bisher nichts vom Termin mit dem Ministerium. Per Blackberry-Handy schrieb er gestern: "Nur das Bohren dicker Bretter kann uns in Krefeld langfristig Erfolg versprechen."

Bedeutet das Gespräch mit dem Ministerium eine neue Chance für die Tunnellösung? Eine Anfrage unserer Zeitung beim Bundesverkehrsministerium blieb gestern unbeantwortet. Noch ist also offen, ob die Delegation von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in Düsseldorf vor den Gesprächen mit der Landespolitik endgültig auf den Ausbau in Hochlage festgelegt ist oder ob das Insistieren der Krefelder Bundestagsabgeordneten Früchte trägt. Im September 2010 trafen sie den Staatssekretär für Verkehr, Enak Ferlemann. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Otto Fricke sagte nach dem Treffen: "Das Problem, dass Krefeld von der Autobahn 57 in Hochlage durchtrennt wird, ist dem Bundesverkehrsministerium jetzt bewusst."

Die Ausbaupläne in Hochlage mit Lärmschutz liegen unterdessen beim Landesbetrieb Straßen NRW vorerst in der Schublade — sind aber fertig. Nach Darstellung von Kaufmann habe es zunächst eine Variantenprüfung gegeben. Jetzt müsse sich in einem zweiten Schritt das Bundesverkehrsministerium als Finanzierer der Autobahn entscheiden — den Planungsauftrag erwartet Kaufmann nach den Gesprächen zwischen Land und Ministerium. Dann gehe es in einem zweiten Schritt die zweijährige Detailplanung. Diesem Plan müssten Bund und Land zustimmen.

Wenn die Genehmigung vorliegt, kommt in einem nächsten Schritt des Planfeststellungsverfahren zur Öffentlichkeitsbeteiligung. Es könnte viele Proteste gegen den Ausbau geben. Vor 2015 dürfte es also nichts werden mit dem Baubeginn.

(RP)
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