Krefeld A-Gang: Kunst in zwölf Ateliers

Krefeld · Zum 42. Mal laden Krefelder Künstler gemeinsam zum Atelierrundgang "A-Gang" ein. 25 Kunstschaffende zeigen an den kommenden beiden Sonntagen an zwölf Orten ihre Arbeiten - erstmals auch im Pionierhaus.

 Sie machen gemeinsame Sache für die Kunst: 15 Beteiligte des 42. Atelierrundgangs, hier im Hof des Pionierhauses.

Sie machen gemeinsame Sache für die Kunst: 15 Beteiligte des 42. Atelierrundgangs, hier im Hof des Pionierhauses.

Foto: Thomas Lammertz

42 steht für Standhaftigkeit. Zum 42. Mal stemmen Krefelder Künstler gemeinsam den A-Gang. Jeweils im Frühjahr und im Herbst präsentieren sie eigene Arbeiten und Werke von Gästen in ihren Ateliers. Erstmals ist auch das Pionierhaus in der Samtweberei eine der Adressen. "Gerade in diesem Stadtteil starteten vor gut 30 Jahren besondere künstlerische Aktivitäten wie Südgang, A-Gang, Art of Eden, Design im Zelt und Kunstevents von Absolventen und Studenten der Werkkunstschule/FH-Niederrhein (Design), die Krefeld treu geblieben sind und von denen viele hier im Südbezirk bezahlbaren Wohn- und Arbeitsraum gefunden haben", sagt Jari Banas, der seit Jahren Mit-Akteur ist. "Der A-Gang reicht heute von Fast-Hüls bis Fast-Uerdingen und ist mit dem Fahrrad an zwei Sonntagen gut zu bewältigen."

Martinstraße 185: Bildersprachliche Leinwände und bunte Bilderwelten thematisieren Umweltsünden, und in seinen Comics und Karikaturen will Jari Banas einen "Gegenpol gegen das Gehetze der Marktwirtschaft" zeigen.

Schönwasserstraße 155: Pflanzenabgüsse sind ihr Schwerpunktthema bei diesem A-Gang.

Rheinbabenstraße 126: Hier steht die Malerei unter dem Motto "Zu Wasser und zu Land". Zu sehen sind neue Bilder auf Papier und Leinwand zum Thema: Wasserflächen, Landschaftsstrukturen, Vegetation und Tierdarstellungen. Ihr Blick richtet sich auf die oft kleinen, unspektakulären Dinge und Szenarien in ihrem Umfeld, die leicht übersehen werden.

Keramikatelier Linn, Rheinbabenstraße 183: Die Künstlerin spielt mit feinen Strukturen und Farbnuancen, die sich durch unterschiedliche Tonarten ergeben. Als Gäste präsentiert sie Rita Gertz, die Fensterbilder, inspiriert von Ausblicken und besonderen Fenstersituationen, mit Ölfarbe und Pigmenten malt, und die Keramikerin Dorothee Sprothen-Scheidt, deren Gefäße sowohl in traditioneller Technik aufgebaut als auch auf der Töpferscheibe gedreht werden.

Lewerentzstraße 104: Unter dem Label "nurStil" bietet Nurten Kocaman Textilkunst, Schmuck und Accessoires. Claudia Reich malt aus dem "verwunderten Betrachten der Welt und der Menschen" heraus, sagt sie. Außer Malerei sind auch Holzarbeiten zu sehen. Jeannette Renz hat gestaltete Krefelder Architektur- und Landschaftsräume zum Thema der Bilderreihe "KRäume" gewählt: "In teilweise unwirklicher oder transparenter Verschmelzung verbinden sich bekannte Motive aus der natürlichen Umgebung, der Stadt, ihrer Bewohner sowie mancher Begegnung auf der Leinwand", sagt sie. Markus Schlothmann ist Landschaftsarchitekt und Hobbyfotograf. In kontrastreichen Momentaufnahmen will er Menschen und Landschaften zusammenbringen, die auf den ersten Augenschein nichts miteinander zu tun haben.

Inrather Straße 697a. Hier trägt die Frühjahrsausstellung den Titel "unter freiem Himmel...". Dazu haben Rieke Hartwig und Antje Schwittmann-Schops unterschiedliche Keramik-Objekte und Skulpturen für den Außenbereich geschaffen: Wasserschalen, deren farbige Innenflächen den Himmel spiegeln, Stelen mit darauf balancierenden Tierfiguren, Leuchtobjekte und Brunnenskulpturen. Zu Gast im Atelier ist die Keramikerin Beate Kratzenstein, die Möglichkeiten mit organischen Strukturen in Ton zu arbeiten und deren Umsetzung in Figuren und Gefäßen ausschöpft.

Westwall 54: Die Gruppe "Blattwerk" - Monika Jagla, Katrin Mevißen und Flora Mitzscherling - steht für Upcycling aus Büchern. Die Künstlerinnen falten, knüllen, kleben und kreieren so neue Dinge aus ausrangierten Büchern und Magazinen. So entstehen Unikate: Schmuck, Lampen.... Als "Sinn- und Zweckgemeinschaft" mit Namen "Platzhalter" stellen sich hier Clemens Brück, Judith Cleve, Monika Jagla, Mats Linger, Lydia Koslowski, Katrin Mevißen vor.

Kuhleshütte 43: "Die Freiheit - etwas Neues schaffen!" heißt Lauers Devise. "Meine Arbeiten betrachte ich generell unter dem Aspekt der Offenheit in Farbwahl und Duktus. Gesellschaftliche Konventionen interessieren mich nicht. Durch meinen eigenen Stil und die Freiheiten in der Arbeitsweise des abstrakten Expressionismus nutze ich alle Möglichkeiten des Ausdrucks. Dadurch entstehen für jeden Betrachter die unterschiedlichsten Bildwelten allein begrenzt durch seine eigene Vorstellungskraft", sagt er.

Wiedstraße 21: Von sich selbst sagt sie: "Ich male, um vom Leben berührt zu werden. Ich will während des Arbeitens vom Ungeplanten überrascht werden, um mit dem Bild wachsen zu können". Zu sehen sind Malerei und Zeichnungen.

Rheinbabenstraße 132. Im Atelier von Nicky Schwarzbach begegnen den Besuchern Installationen und Objekte. Ergänzt werden sie von Malerei, Grafiken und Monotypien aus dem Nachlass von Ferdinand Bahnen.

Grönkesdyk 9: "Akte im Nordlicht" heißt der Zyklus von Mauga Houba-Hausherr, zu dem sie auf einer Skandinavienreise inspiriert wurde. Ihr Gast im Atelier ist Steffi Morgenstern, die ihren Unikatschmuck zeigt.

Lewerentzstraße 104: Constanze Neues und Miriam Houba haben Design studiert und entschieden, "künstlerisch unkonventionell zu arbeiten". Derbe Fundstücke, schwerer Beton, filigrane Pinselstriche und zarte Muster in hauchdünnem Porzellan verbinden sich zu neuen Arbeiten. Als Gast ist Martyna Sobolewska aus Opole (Polen) mit Malerei vertreten.

Die Ateliers sind am 17. und 24. April jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Infos zu allen Ateliers: www.atelier-ausstellung.de

(RP)
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