Krefeld A57: Widerstand gegen Rastplatz-Ausbau

Krefeld · Der Bund kann sich mit seinen Ausbauplänen des Rastplatzes Geismühle schon einmal auf einen Kampf gegen Windmühlen einstellen.

Bei der Mitgliederversammlung des Rheinischen Mühlenverbandes in Oppum erklärte am Sonntag Franz von der Hocht vom Bauverein Geismühle: "Wenn Besucher die Raststätte anfahren, müssen sie einen Zugang zur Geismühle und zur Autobahnkapelle behalten. Sie dürfen hier nicht vor eine Mauer laufen."

Die Angst vor der Windstille

Doch genau das sehen die bisherigen Pläne vor. "Der Ausbau der A57 bereitet mir Sorgen", sagte von der Hocht — und erklärte: "Sollte die Mühle abgenabelt werden, werde ich Einspruch gegen den Bebauungsplan erheben." Er wird damit nicht allein bleiben, denn seine Bitte um Unterstützung stieß bei den Mitgliedern des Rheinischen Mühlenvereins auf ein positives Echo.

Von der Hocht fürchtet, dass die geplante neue Raststätte nicht nur die Zugangsmöglichkeit zur Mühle nimmt, sondern auch den Wind aus den Mühlensegeln. Denn im Osten soll eine 4,50 Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden, um die Bevölkerung vor dem Verkehrslärm zu schützen. Helmuth Späth, SPD-Sprecher der BZV Oppum-Linn und Mitglied des Bauvereins Geismühle: "Ostwinde sind die beständigsten Winde für einen authentischen Betrieb der Mühle. Die Geismühle muss weiter mit Wind betrieben werden können."

Nachfolger des bald 87-jährigen ehemaligen Krefelder Beigeordneten Hans Vogt auf dem Posten des zweiten Vorsitzenden des Vereins, der in den 18 Jahren seines Bestehens auf 143 Mitglieder angewachsen ist, wurde der Wassermüller Theo Nilgen. Immer häufiger bildete sich um die historischen Mühlen ein Unterstützerkreis, der sich liebevoll um das identitätsstiftende historische Technikerbe kümmere, sagte er. Der Förderkreis seiner eigenen Mühle zähle mittlerweile 300 Mitglieder. Da der Rheinische Mühlenverband ein Fachforum für die Restaurierung alter Mühlen darstellt und seine Mitglieder auch bei Streitigkeiten um angestammte Wasserrechte unterstützt, sind auch viele Förderer dem Verein beigetreten, der inzwischen zum siebtgrößten Regionalverband auf Bundesebene herangewachsen ist.

Am Deutschen Mühlentag tritt der Rheinische Mühlenverband in die Öffentlichkeit. Am 13. Juni können die meist in Privatbesitz befindlichen historischen Wasser-, Wind- und Pferdemühlen von Besuchern besichtigt werden.

(RP)
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