Krefeld Ab heute: Veganes Fast Food für den Stadtmarkt

Krefeld · Die Oppumer Gerrit und Kristina Mohr führen ein Leben, in dem sie vollständig ohne tierische Produkte auskommen. Ab dem heutigen Ostersamstag betreiben sie auf dem Stadtmarkt den Stand "Untervegs", der sich ganz nach den Bedürfnissen von Veganern richten wird.

 Kristina und Gerrit Mohr vor ihrem Stand.

Kristina und Gerrit Mohr vor ihrem Stand.

Foto: Thomas Lammertz

Der 36-Jährige und seine 38-jährige Frau lassen im Unterschied zu Vegetariern nicht nur Fleisch und Fisch links liegen, sondern haben gleich alle tierischen Produkte wie Eier, Milch und Milchprodukte, Honig sowie zum Teil auch Leder, Wolle und Seide von ihrem Einkaufszettel gestrichen.

Das war allerdings nicht immer so: Das Ehepaar hat mit der Zeit seine Gewohnheiten verändert. "Mein Vater ist Jäger, und früher habe ich sogar sehr viel Fleisch gegessen", erzählt Kristina Mohr. Aus "moralisch-ethischen" Gründen sei sie Vegetarierin geworden und vor anderthalb Jahren schließlich Veganerin. Ihr Mann Gerrit konnte sich schnell mit der veränderten Lebensweise anfreunden. Entschlossen behaupten beide: "Prinzipiell müssen Veganer aus nichts verzichten."

Heute eröffnen sie an der Kopfseite des Behnisch-Hauses den letzten, freistehenden Marktstand. Bei "Untervegs" gibt es alles, fast der hungrige Geschäftsmann in der Mittagspause oder die Schüler nach dem letzten Gong begehren. Zumindest fast alles, denn aus der Dönertasche wird die "Schönertasche", den Hot Dog gibt es als "Not Dog" und der Wrap wird zum "Vrap". Die klassischen Fast-Food-Gerichte werden von den beiden Oppumern einfach umgewandelt.

Oft sind es sogar nur Kleinigkeiten, die Produkte, deren Herstellung im Zusammenhang mit Tieren steht, von solchen unterscheiden, die vegan produziert wurden. "Das Bier, das wir an unserem Stand verkaufen, gleicht dem einer 'gewöhnlichen' Brauerei. Lediglich der Klebstoff des Etiketts wird anders gewonnen", erklärt Kristina Mohr. Beide haben gastronomischen Erfahrungen: Seit einigen Jahren bieten sie bereits auf Musikfestivals einen Wagen mit tierfreien Speisen an. "Einfach weil wir uns so geärgert haben, dass sich die Auswahl für Veganer weitestgehend auf Pommes beschränkt hat", erläutert Gerrit Mohr. Bei den Musikfans kam das Essen dem Vernehmen nach ausgezeichnet an - und der Leerstand eines Stadtmarkt-Häuschens gerade recht. "Krefeld war bis auf wenige Ausnahmen bislang ein blinder Fleck. Das wollten wir jetzt ändern."

Preislich wollen die Mohrs ihre Speisen, zu denen neben veganen Dönertaschen, Hot-Dogs und Warps auch Burger und Cupcakes angeboten werden, zwischen 3,50 und sechs Euro. Damit liegt ihr Veggie-Döner preislich oberhalb des Döners mit Fleisch, der in Krefeld ab drei Euro zu haben ist. Die Öffnungszeiten von "Untervegs" orientieren sich an denen des Stadtmarkts: dienstags bis samstags zwischen elf und 18 Uhr.

(RP)
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