Weihnachtsstück im Krefelder Theater Aladin kommt

Krefeld · Endlich: Das Weihnachtsstück für Kinder hat am Sonntag Premiere im Theater. Schon jetzt sind fast 20.000 Karten verkauft.

 Für Aladin und seine Prinzessin Fata Morgana darf es auch mal rote Herzchen regnen.

Für Aladin und seine Prinzessin Fata Morgana darf es auch mal rote Herzchen regnen.

Foto: Matthias Stutte

Sein Zielpublikum hat Peter Seuwen fest vor Augen, wenn er ein Stück schreibt und auf die Bühne bringt: "Ich bin das Kind, für das ich inszeniere", sagt er. Und so öffnet er bei seiner Inszenierung eine bildgewaltige Welt, die es schaffen soll, Kinder so still werden zu lassen, dass man im Saal die sprichwörtliche Stecknadel hören könnte, wenn sie denn auf der Bühne fiele. "Ich mache Kunst für Kinder, von der auch die erwachsenen Begleitpersonen etwas haben. Und dabei konkurriere ich nicht mit modernen Medien", sagt er. Als Weihnachtsstück für das Gemeinschaftstheater hat er "Aladin" neu erzählt. Sonntag, 23. Oktober, 11 Uhr, ist die Premiere.

In Kassel und Mönchengladbach war die Produktion in den Vorjahren riesig erfolgreich. Fast 20.000 Karten sind in Krefeld bereits vorbestellt für die 30 Vorstellungen, die bis zum 26. Dezember angesetzt sind. "Die Schulvorstellungen sind nahezu ausverkauft", sagt Theaterpädagogin Maren Gambusch, die für Lehrer und Erzieher auch Begleitmappen und Workshops anbietet, die zum Nachbasteln oder Vorbereiten dienen. "Das ist besonders für Kinder mit wenig Theatererfahrung hilfreich", findet sie. Denn "Im Theater darf man klatschen!" Diese Geste der Anerkennung künstlerischer Leistungen gehe immer mehr verloren bei den jungen Zuschauern, hat auch Seuwen erfahren. Oft stecke dahinter die Angst, aufzufallen, etwas falsch zu machen.

Für "Aladin" hat Seuwen die Geschichte des Jungen mit der Wunderlampe verwoben mit dem Stoff der Scheherazade, die dem König Märchen erzählt, um ihren Kopf zu retten. "Scheherazade und der König werden zu Figuren in der Aladin-Geschichte. Solche sichtbaren Rollenwechsel zum Einstieg mögen Kinder gerne." Der Dschinn, der geheimnisvolle Geist aus der Öllampe, wird Aladin helfen, sich einem bösen Zauberer zu widersetzen und die wunderschöne Sultanstochter Fata Morgana zu retten. Dann ist die Welt für kleine und große Märchenfans im Lot. Und Musik gehört bei bei den ab etwa Sechsjährigen unbedingt dazu: Diesmal hat sie Jörg Wockenfuß für das Stück komponiert. "Ich möchte verzaubern mit einem poetischen, aber durchaus lustigen Stück." Wenn die Kinder leise werden und staunen, weiß Seuwen, dass er seine Sache richtig gemacht hat.

Peter Seuwen ist Jahrgang 1960. Seit 1995 arbeitet er als freier Regisseur und Autor sowohl im Kinder- und Jugendbereich wie für den Abendspielplan. 2005 hat er in Krefeld "Eine Woche voller Samstage" auf die Bühne gebracht. Die Inszenierung ist als eine der 15 besten deutschsprachigen Kinderstückinszenierungen zu den "Traumspielen" eingeladen worden.

Seuwen, der selbst einen Sohn hat, glaubt an die Macht der Fantasie. Sein Aladin werde zwar auch Fußball spielen, aber er muss nicht seine eigene 2.0-Version sein. Die Bilder sollen ihre ureigene Kraft entfalten. Die Bühne hat Monika Frenz im Stile eines Pop-up-Bilderbuchs gestaltet, die Kostüme sind klar orientalisch - und ganz klassisch wird sich der Held in die Prinzessin verlieben. "Es gibt ein Happy End, aber wir verraten nicht, wie das aussieht", sagt der Regisseur.

(RP)
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