Serie Ausbildung Bei Currenta (11) Allrounderin mit Chemie-Wissen

Krefeld · Marla Häde kombiniert Ausbildung und Studium. Als Verfahrenstechnikerin muss sie viel über Chemie wissen.

 Als angehende Verfahrenstechnikerin überprüft Marla Häde, welche Auswirkungen chemische Stoffe auf eine Anlage haben.

Als angehende Verfahrenstechnikerin überprüft Marla Häde, welche Auswirkungen chemische Stoffe auf eine Anlage haben.

Foto: Thomas Lammertz

Wenn Marla Häde beschreiben soll, was sie studiert, sagt sie: "Ich mache Maschinenbau mit viel mehr Chemie." Maschinenbau als duales Studium war eigentlich auch ihre erste Wahl. "Ich hatte mich bei Currenta um einen Ausbildungsplatz im Bereich Maschinenbau beworben. Während des Einstellungsgespräches wurde ich dann gefragt, ob ich mir nicht auch Verfahrenstechnik vorstellen könnte. Schließlich hätte ich doch ursprünglich mal vorgehabt, Chemie zu studieren", erinnert sich die 21-Jährige an das Gespräch. Currenta-Ausbilder Franz-Hermann Diekmann erklärt: "Wenn wir in einem Bewerbungsgespräch feststellen, dass die Neigungen eines Bewerbers vielleicht doch besser zu einem anderen Berufsbild passen, sprechen wir das Thema an und machen entsprechende Vorschläge. So war es auch bei Frau Häde. Sie wusste zwar erst nichts mit Verfahrenstechnik anzufangen, hat sich dann aber informiert und zugestimmt."

Schnell merkte Marla Häde, wie eng beide dualen Studiengänge verknüpft sind und wie viele Ausbildungsbereiche sich überschneiden. "Der Unterschied ist der chemische Schwerpunkt dieser Ausbildung. Verfahrenstechniker überprüfen die Auswirkungen eines Stoffes auf die von den Maschinenbauern konstruierten Anlagen. Da sie ähnlich ausgebildet sind, können beide optimal zusammen arbeiten und ergänzen sich durch ihre verschiedenen Sichtweisen." Auch für Verfahrenstechniker steht die Sicherheit einer Anlage an oberster Stelle. Als Allrounder unter den naturwissenschaftlichen Technikern werden sie gerne in Optimierungsprozesse einbezogen. "Ich habe bisher die Arbeit im Leverkusener Kraftwerk kennengelernt, und es hat mir dort sehr gut gefallen. Wenn ich aber sagen sollte, was mir an der Ausbildung besonders viel Spaß macht, dann ist es das Drehen, Fräsen und Schweißen - auch wenn ich später damit nur noch wenig zu tun haben werde", sagt Marla Häde. "Die Auszubildenden müssen natürlich die Grundlagen beherrschen, um später entsprechende Anweisungen geben zu können. Selbst fräsen werden sie als Ingenieure aber eher selten", stellt Ausbilder Diekmann fest.

Ihre Selbstständigkeit musste die 21-Jährige nicht mehr unter Beweis stellen, war sie doch vor Beginn ihrer Ausbildung ganz allein in Neuseeland unterwegs. Fast sechs Monate zog sie durchs Land, jobbte als Obstpflückerin oder molk Kühe. Ihren Ausbildungsvertrag hatte sie da noch nicht vorliegen. Er wurde ihr von Currenta direkt nach Neuseeland zugeschickt. "Das war für uns auch mal was Neues. Aber ein solcher Vertrag muss persönlich unterschrieben werden, das können nicht die Eltern übernehmen", sagt Diekmann und erinnert sich, wie gespannt alle auf die Neue gewartet hatten. "Es hätte schließlich sein können, dass es ihr dort so so gut gefällt, dass sie gar nicht mehr zurück kommt", meint ihr Chef schmunzelnd. Einen solchen Ausbildungsplatz sausen zu lassen? Für die motivierte Studentin undenkbar.

(RP)
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