Krefeld Ampelschaltung wird nach Todesfall geprüft

Krefeld · Nach dem tödlichen Unfall an der Kreuzung Dießemer Bruch/ Neue Ritterstraße im August hat die Stadt einen Vorschlag aus der Bürgerschaft überprüft, den Radfahrern 20 Sekunden eher als den Autofahrern ein Grünsignal zu geben und somit Unfälle zu verhindern.

Tödlicher Unfall eines 22-jährigen Radfahrers
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Tödlicher Unfall eines 22-jährigen Radfahrers

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Konkrete Schlussfolgerung wolle die Stadt erst nach Auswertung des polizeilichen Gutachtens zum Unfall ziehen, heißt es in einer Vorlage, die die Stadt für den Ordnungsausschuss für Dienstag vorbereitet hat.

Am 7. August war ein 22-jähriger Radfahrer auf der Kreuzung Neue Ritterstraße/ Dießemer Bruch von einem rechts abbiegenden Lkw überrollt und getötet worden. Die Polizei hat den Unfallhergang rekonstruiert. Demnach stand der Lkw auf der Neuen Ritterstraße nicht vorn in der Autoschlange an der Ampel — vor ihm standen zwei, drei Autos, erklärte jetzt ein Polizeisprecher auf Anfrage. Der Radfahrer wiederum sei vor dem Lkw gewesen; als der Lkw dann in weitem Bogen nach rechts von der Neue Ritterstraße in den Dießemer Bruch abbiegen wollte, hat er den vor ihm fahrenden Radfahrer mit der linken Seite seines Lkw erfasst — bei einer Geschwindigkeit von etwa 30 km/h.

Aus Sicht der Stadt sprechen derzeit mehrere Punkte gegen eine Vorlaufzeit für Radfahrer an der Stelle: Als ersten Punkt führt die Stadt an, dass das Steuergerät an der betreffenden Ampel von 1964 stammt, also 47,5 Jahre alt ist und eine Vorlaufschaltung nicht umsetzen kann. Eine Vorlaufzeit von mehr als fünf Sekunden sei bei Ampelumlaufzeiten von 85 Sekunden, wie an der betreffenden Stelle, nicht möglich. Die Ampel erreiche zu Spitzenzeiten schon jetzt die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit, bei Veränderung der Ampelschaltung würden weitere Rückstaus entstehen und die Gefahr von Auffahrunfällen würde steigen. Faktisch würden auch nur solche Radfahrer von der Vorlaufzeit profitieren, die bei Rot an der Ampel warten. Alle Radfahrer, die bei Grün auf die Kreuzung zurollen, wären weiterhin gefährdet.
Einen weiteren Vorschlag aus der Politik — Absperrungen für Radfahrer, um sie an der Weiterfahrt dort zu hindern, lehnt die Stadt ab.

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