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Krefeld Andrang auf Wohnungen in Kirche

Krefeld · Die Norbertuskirche ist das erste Krefelder Gotteshaus, das zum Wohnhaus umgebaut wird. Auf die 22 angebotenen Sozialwohnungen gibt es 80 Bewerbungen. Alle Bewerber müssen bei der Stadt in einer Art Casting vorsprechen.

 Die Fenster sind bereits eingesetzt, derzeit laufen viele Innenarbeiten sowie die Arbeiten an der Erdwärmeanlage: Das Projekt "Neues Leben in Norbertus" steuert auf die Zielgerade zu.

Die Fenster sind bereits eingesetzt, derzeit laufen viele Innenarbeiten sowie die Arbeiten an der Erdwärmeanlage: Das Projekt "Neues Leben in Norbertus" steuert auf die Zielgerade zu.

Foto: Thomas Lammertz

Das Interesse an den Sozialwohnungen in der Norbertuskirche am Krefelder Blumenplatz ist so groß, dass alle Bewerber demnächst in Bewerbungsgesprächen bei der Krefelder Stadtverwaltung vorsprechen müssen. 80 Interessenten gibt es für die 22 öffentlich geförderten Sozialwohnungen, darunter auch Penthousewohnungen für Familien. "Es ist wichtig, dass wir für dieses Haus gute Mieter finden und junge Familien und Senioren hier in einem Haus wohnen", sagen die Investoren Heinz und Hendrik Hambloch aus Fischeln. Die Auswahl treffe die Stadt Krefeld, weil die Wohnungen öffentlich gefördert sind.

 So soll die Norbertuskirche später einmal aussehen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind. Von der Seite (siehe Bild unten) erinnert nur noch wenig an die ehemalige Funktion als Sakralbau. Wer allerdings von südlicher Richtung, wie oben, auf das Bauwerk blickt, wird an die frühere Kirchenfunktion erinnert.

So soll die Norbertuskirche später einmal aussehen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind. Von der Seite (siehe Bild unten) erinnert nur noch wenig an die ehemalige Funktion als Sakralbau. Wer allerdings von südlicher Richtung, wie oben, auf das Bauwerk blickt, wird an die frühere Kirchenfunktion erinnert.

Foto: PE

2,9 Millionen Euro werden in die Norbertuskirche investiert, 2,2 Millionen Euro kommen aus öffentlicher Förderung. 1400 Quadratmeter Wohnfläche hat die Kirche, die unter dem Projektnamen "Neues Leben in Norbertus" seit März 2012 umgebaut wird. Projektentwickler Heinz Hambloch verpflichtet sich, die Gebäude 15 Jahre lang an sozial Bedürftige zu vermieten. Danach läuft die Zweckbindung aus und die Wohnungen können auf den freien Markt gehen. Die Miete liegt bei 4,70 Euro pro Quadratmeter, Interessenten müssen einen Wohnberechtigungsschein vorweisen.

Der Umbau wird finanziert aus Mitteln des "Stadtumbau West" und soll ein Leuchtturmprojekt für die Entwicklung der westlichen Krefelder Innenstadt sein. Zeitgleich soll eigentlich auch der die Kirche umgebende Blumenplatz für 750000 Euro gestaltet werden. Wegen des Nothaushaltes ist allerdings derzeit nicht absehbar, ob parallel zur Fertigstellung des Wohnhauses Ende März 2014 auch der Platz fertig wird. "Für das ganze Quartier ist der Umbau von St. Norbertus ein wichtiges Projekt", sagt Hambloch.

Anwohner hatten zuletzt mehrfach angefragt, ob der Umbau voranschreite - von außen war wenig zu sehen. Heinz Hambloch sagt: "Derzeit laufen die technischen Installationen im Innenbereich, da sieht man von außen zwangsläufig nur wenig." Außerdem laufen die Arbeiten an der Erdwärmeanlage für das Bauprojekt. In der vergangenen Woche sind dafür 40 Meter tiefe Bohrungen westlich des Bauwerks vorgenommen werden.

Beim Gang durch die Innenräume wird schon erkennbar, welche Qualität die Wohnungen haben. Im Eingangsbereich kommt man direkt in den ehemaligen Altarbereich, der als Raum erhalten blieb, in dem sich nun die Treppen zu den oberen Etagen befinden. "Der Vorteil war, dass es ein sehr schlichtes Kirchengebäude mit nur einem Schiff ist, das hat uns die Arbeiten erleichtert, sagt Heinz Hambloch.

An einigen Stellen haben die Architekten Jörg und Ludwig Thorissen Erinnerungen an die alte Kirche erhalten. So ist in einer oberen Etage noch die Backsteinwand zu sehen. Auch einige bunte Kirchenfenster bleiben erhalten. Alle Zimmer haben große Fenster und Balkon — von dort kann man auf die prachtvolle, aber teilweise in die Jahre gekommen Gründerzeitarchitektur des Blumenplatzes sehen.

(RP)
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