Krefeld Auf der Jagd nach der Krähe

Krefeld · Acht Nachwuchskünstler treten am 10. und 11. März an, um den Kabarettpreis "Krefelder Krähe" zu gewinnen.

Krefeld: Auf der Jagd nach der Krähe
Foto: scan

Der 13. Vogel soll erst recht ein Glücksbote sein: Zum 13. Mal vergibt die gemeinnützige Kabarettgruppe "Die Krähen" in diesem Frühjahr ihren Krefelder Kabarettpreis. Der Preis ehrt prominente Kabarettisten als Ehrenpreis im Wechsel mit jungen Kleinkünstlern. Weil im vergangenen Jahr das Düsseldorfer Kom(m)ödchen-Ensemble geehrt wurde, wird diesmal wieder der Nachwuchs ausgezeichnet. Am Freitag/Samstag, 11. und 12. März stellen sich acht Finalisten mit Ausschnitten aus ihren Programmen vor. Die Bedingung: Sie müssen mit eigenen Texten antreten und dürfen nicht länger als fünf Jahre professionell kabarettistisch tätig sein.

 Ruwe Henning und Martin Valenske aus Berlin befinden: "Bei Mutti schmeckt's am besten". Sie treten beim 2. Finalabend an.

Ruwe Henning und Martin Valenske aus Berlin befinden: "Bei Mutti schmeckt's am besten". Sie treten beim 2. Finalabend an.

Foto: VA

Das Publikum, eine Fachjury und das "Krähenensemble" entscheiden nach den beiden öffentlichen Finalabenden, wer gewinnt. Für den besten Beitrag gibt es die Krefelder Krähe und 5000 Euro. Platz zwei ist mit 3000 Euro dotiert. Der Drittplatzierte erhält 2000 Euro. Die feierliche Preisverleihung findet am Samstag, 1. April, im Stadtwaldhaus statt. Dort zeigen die Prämierten noch einmal ihr Programm. Aus zahlreichen Bewerbungen haben die Krähen acht Finalisten ausgewählt, die nun Jagd auf die Krähe machen. Es gehen gleich vier Programme aus der Hauptstadt ins Rennen - damit haben die Berliner eine Fifty-fifty-Chance auf den Siegervogel.

 Roman Weltzien fühlt sich mit überflüssigen Infos vollgestopft.

Roman Weltzien fühlt sich mit überflüssigen Infos vollgestopft.

Foto: RW

Ben Drummer, alias Benjamin Becker, aus Berlin will in seinem Programm "Orgelinferno" das Normale überwinden: "insbesondere in meinem Gefühl und dessen debilen Amplituden". Der 36-jährige Schlagzeuger kultiviert unter dem Titel "Orgelinferno" in Berlin ausgefallene Sessions und Poetry Slam. Markus Kapp aus Karlsruhe nimmt unter dem Titel "Wir schweifen App" die Flut nutzloser Informationen unter die Lupe und konzentriert sich dabei aufs Abschweifen. Mit "Lars but not least"liefert der Berliner Lars Redlich einen Mix aus Show, Comedy und Musikkabarett. Aus Köln reist Volker Weininger an. "Bildung. Macht. Schule.", nennt er sein Programm, weil "in Bildung schon Dung drinsteckt". Er analysiert, was wirklich wichtig ist: Allgemeinbildung, Herzensbildung, Bodybuilding.

 Matthias Weiss versichert: "Es klingt nicht so böse, wie es gemeint ist"

Matthias Weiss versichert: "Es klingt nicht so böse, wie es gemeint ist"

Foto: Die Krähen

Ruwe Henning und Martin Valenske aus Berlin befinden: "Bei Mutti schmeckt's am besten" und tischen dem Publikum eine Mischung aus klassischem Kabarett und modernem Stand-up auf. Als "junger Dichter, Sänger und Liedermacher, der am liebsten alles in einem verpackt", will sich Jakob Heymann aus Bremen vorstellen. Er singt von den Absurditäten des Alltags, aber auch von Liebe, Leidenschaft, Trunkenheit, Poesie und Wahnsinn.

 Jakob Heymann ist Liedermacher, Sänger, Poet - und Kandidat für die Krefelder Krähe.

Jakob Heymann ist Liedermacher, Sänger, Poet - und Kandidat für die Krefelder Krähe.

Foto: J.H.

Matthias Weiss aus Schorndorf entschuldigt sich vorab beim Publikum: "Es klingt nicht so böse, wie es gemeint ist." Unter dieser Prämisse gibt er den "Gratwanderer zwischen passioniertem Pessimisten und unverbesserlichem Weltverbesserer, zwischen Axt im Walde und Diplomat, Menschenfeind und Botschafter der Liebe". Roman Weltzien will dem Zuschauer das eigene gemarterte Hirn zu Füßen legen. Das sei vollgestopft mit überflüssigen Informationen, die seine körpereigene Festplatte irgendwo aufgeschnappt und gegen seinen Willen abgespeichert habe, erklärt der Berliner. Sein Programm trägt den Titel "Brainwashed".

 Markus Kapp ist der Meister des Abschweifens, deshalb braucht er sechs Arme.

Markus Kapp ist der Meister des Abschweifens, deshalb braucht er sechs Arme.

Foto: rene.zeidler.de

Die Finalabende beginnen jeweils um 20 Uhr im Kulturzentrum Friedenskirche. Karten kosten jeweils 10, ermäßigt 6. Euro. Die Preisverleihung ist am 1. April, 20 Uhr, im Stadtwaldhaus. Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 10. Ein Kombiticket für alle drei Veranstaltungen ist für 25 Euro (erm. 16) im Vorverkauf erhältlich.

Die Karten gibt e online unter www.die-kraehen.de sowie an üblichen Vorverkaufsstellen

(RP)
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