Krefeld Auf textiler Zeitreise durch die Stadt mit dem Haus der Seidenkultur

Krefeld · Ein vielfältiger "Erlebnistag auf den Spuren der Samt- und Seidenstadt": Dieses Angebot vom Haus der Seidenkultur (HdS) erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Erst jetzt war wieder eine 45-köpfige HdS-Gruppe nach dem Museumsbesuch der Paramentenweberei auf Krefeld-Tour, um eine "Stadtrundfahrt auf seidenen Pfaden" mit Besuch der Pfarrkirche St. Dionysius zu erleben.

 Auch eine Fahrt mit der Straßenbahn aus der Kaiserzeit kann gebucht werden.

Auch eine Fahrt mit der Straßenbahn aus der Kaiserzeit kann gebucht werden.

Foto: L. Strücken

"In der Kirche findet eine 20-minütige Führung statt, und für unsere Gäste wird exklusiv die Klais-Orgel gespielt", sagt HdS-Sprecher Dieter Brenner. "Diesmal wurde das Orgelspiel um ein 30-minütiges Konzert erweitert, weil wir mit einer Konzertagentur aus Hagen unterwegs waren." Ton Ha-Yan, einer der Meisterschüler von Regionaldekan Andreas Cavelius, zog dabei sprichwörtlich alle Register.

Nach dem Kirchenbesuch war Uerdingen nächstes Etappenziel, wo ein Spaziergang über den neuen Rheindeich und eine Führung durch die Dujardin-Weinbrennerei auf dem Programm standen. "Eine ähnliche Tour haben wir mit dem Lions-Club gemacht; da wurde dann als krönender Höhepunkt in der Alten Küferei ein Büfett serviert", erinnert sich Brenner. Die Krefeld-Angebote stellt das HdS individuell nach den jeweiligen Vorgaben der Kunden zusammen. So wollte unlängst eine Gruppe mit dem "Blauen Enzian", der historischen Straßenbahn aus der Kaiserzeit, nach Uerdingen fahren. "Auch das wurde vom Museumsteam organisiert", sagt Brenner.

"Wir haben für ein Klassentreffen das Tagesprogramm beim HdS gebucht, weil ich mich um nichts kümmern musste; alles kam aus einer Hand", blickt Gerhard Emmer aus Krefeld zurück. "Ich erlebte meine Stadt einmal aus einer völlig anderen, seidenen Perspektive."

"Bei unseren Touren verknüpfen wir Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Textilstadt", sagt der HdS-Sprecher über die Programmkonzeption. Für diese Zeitreise bietet sich die Industriestraße im Nordbezirk an, wo im Umfeld der Mies-van-der-Rohe-Architektur heute im Nachfolgebetrieb der Verseidag die Hightech-Textiler der Seidenstadt agieren, die textile Strukturen entwickeln aus denen die Stadiondächer der Welt gedeckt werden.

Die Olympiastadien in Berlin und München, das große Fußballweltmeisterschaftsstadion in Kapstadt, all diese markanten Sportpaläste haben textile Strukturen und Dächer, die in Krefeld entwickelt und ausgeführt werden. "In der Textilstadt haben sich indes die Entscheidungsträger bei der Überdachung des Haltestellenknotenpunktes Ostwall für ein Glasdach entschieden, das vielen Krefeldern inzwischen spanisch vorkommt", kommentiert Brenner dann auch schon mal augenzwinkernd.

Die Krefeld-Touren beim HdS können ab 17. August wieder unter Telefon 02151 510812 oder per Mail an besucherdienst@seidenkultur.de gebucht werden.

Derzeit ist das Museum unter Telefon 936960 jeweils von mittwochs bis freitags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr erreichbar.

(RP)
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