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Krefeld Bahnhofs-Sperrung: Koffer enthielt nur Wäsche

Krefeld · Zwei Stunden hielt am Montagabend ein herrenloser Koffer die Polizei in Atem: Der Bahnhof wurde geräumt; Hunderte Reisende mussten warten, bis feststand: Der Koffer ist keine Bombe, sondern enthielt nur Wäsche.

 Ein Bomben-Experte, der mit seinem Team am Düsseldorfer Flughafen stationiert ist, bereitet die Untersuchung des Koffers vor, der links hochkant an der Wand lehnt.

Ein Bomben-Experte, der mit seinem Team am Düsseldorfer Flughafen stationiert ist, bereitet die Untersuchung des Koffers vor, der links hochkant an der Wand lehnt.

Foto: Lothar Strücken

Ein Spezialkommando der Bundespolizei hat gestern auf dem Krefelder Bahnhof einen herrenlosen Koffer auf Sprengstoff untersucht. Zwei Stunden lang war der Bahnhof geräumt, der Zugverkehr gestoppt. Die Polizei war mit Dutzenden Kräften im Einsatz — wie viele genau, wurde aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitgeteilt. Hunderte Zuggäste mussten Wartezeiten oder Umwege in Kauf nehmen. Der Koffer erwies sich am Ende als harmlos; dem Besitzer drohen nun Regressansprüche der Bahn. Ein Gepäckstück fahrlässig stehen lassen — "das sollte man nicht tun", sagte gestern ein Sprecher der Bundespolizei.

 Der Koffer vor dem Abtransport: Ort und Zeit des Fundes sowie die Art des Koffers hatten ihn verdächtig gemacht.

Der Koffer vor dem Abtransport: Ort und Zeit des Fundes sowie die Art des Koffers hatten ihn verdächtig gemacht.

Foto: Strücken,Lothar

Besorgter Bürger hatte Polizei alarmiert

Um 16.30 Uhr hatte ein besorgter Bürger die Polizei alarmiert, weil ihm der herrenlose Koffer vor der Bäckerei Kamps im Randbereich der Haupthalle des Bahnhofs aufgefallen war. Minuten später war die Krefelder Polizei vor Ort und alarmierte Landes- und Bundespolizei. Deren Experten schätzten den Koffer als verdächtig ein: Er wies, so erläuterte es ein Fachmann der Bundespolizei, keine persönlichen Stücke wie Adressanhänger auf, war relativ neu und gepflegt und stand in einem Bereich, in dem man normalerweise keinen Koffer vergisst — das passiere eher an einem Bahnsteig. Verdächtig war auch der Zeitpunkt: Viele Berufspendler waren unterwegs. Mit Blick auf die allgemeine Sicherheitslage, so hieß es, reichten solche erste Verdachts- und Gefahrenmomente, um Alarm auszulösen.

Knapp 300 Reisende betroffen

Der Bahnhof wurde komplett geräumt, der Zugverkehr gestoppt. Ein Sprengstoffkommando, das am Flughafen Düsseldorf stationiert war, rückte an und bereitete die Untersuchung des Koffers vor. Er wurde geröntgt — wie genau, teilten die Ermittler nicht mit; sie lassen sich nicht gern in die Karten schauen und halten sich bedeckt, was ihre technischen Möglichkeiten angeht. Während sich drinnen im Bahnhof die Experten dem Koffer näherten, warteten nach Polizeischätzung vor dem Haupteingang zum Ostwall hin 150 bis 200 Menschen, am rückwärtigen Ausgang noch einmal etwa 100 Reisende.

Die Untersuchung ergab: Das Gepäckstück war harmlos; in dem Koffer war nur Wäsche. Um 18.25 Uhr erfolgte die Entwarnung, der Verkehr konnte weitergehen. Der Koffer wird weiter untersucht — nach Hinweisen auf den Besitzer. Die Bahn, sagte ein Polizeisprecher, könne ihm gegenüber Schadenersatzansprüche geltend machen.

Die Bahn teilte mit, dass acht Züge umgeleitet worden seien. 21 hätten sich verspätet.

(RP)
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