Krefeld Bauunternehmer räumt Brandstiftung ein

Krefeld · Bauunternehmer aus Krefeld und Moers müssen sich seit gestern wegen Brandstiftung vor dem Krefelder Schöffengericht verantworten. Einer von beiden hat ein Geständnis abgelegt. Der 44-Jährige aus Moers räumte unumwunden ein, dass er vor zwei Jahren ein Mehrfamilienhaus an der Moerser Landstraße in Brand setzte.

Er sei von dem Mitangeklagten beauftragt und unter Druck gesetzt worden. Im Gegenzug sollte er einen Millionenauftrag für den Abriss des Gebäudes und anschließenden Neubauten erhalten. Problem sei aber eine Mobilfunkantenne gewesen. Der Betreiber habe nämlich einen Vertrag gehabt, der noch mehrere Jahre lief. Der neue Käufer des Grundstückes habe aber nicht abwarten wollen. Ein Scheitern des Verkaufs wäre laut Anklage mit großen Verlusten für den 57-jährigen Mitangeklagten verbunden gewesen, der dort neue Wohneinheiten plante. Am Tattag füllte der Moerser einen Kanister mit Benzin, drang in das inzwischen unbewohnte Haus ein und legte im Dachgeschoss Feuer. Auf seine Spur kam man, weil er Handschuhe am Tatort zurückließ. "

Der 57-Jährige dagegen bestritt eine Schuld. Er vermute, dass er zum Sündenbock gemacht werde, weil der Jüngere sich dadurch eine mildere Strafe erhoffe. Eine Anstiftung habe es niemals gegeben. Er könne aber nicht ausschließen, dass er im Scherz sagte, dass ein Abbrennen das beste wäre, was passieren könnte. Das sei aber gar nicht nötig gewesen, weil es bereits einen neuen Standort für die Antenne gab. Die Polizei ist von Anfang an davon überzeugt gewesen, dass der 44-Jährige im Auftrag eines anderen handelte. Er selber habe gar keinen Vorteil von der Brandstiftung gehabt. Wohl aber der 57-Jährige, der beim Platzen des Kaufvertrags 250 000 Euro Vorschuss verloren hätte.

(RP)
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