Krefeld Benedikt Winzen, SPD

Krefeld · Benedikt Winzen ist der SPD-Landtagskandidat für den Wahlkreis 47. Er gehört in seiner Partei zu den Hoffnungsträgern; er ist relativ jung Fraktionschef der SPD im Rat geworden und hat damit das Amt von Ulrich Hahnen übernommen, der im Januar 2016 gestorben war.

 Benedikt Winzen, SPD-Landtagskandidat für den Wahlkreis 47.

Benedikt Winzen, SPD-Landtagskandidat für den Wahlkreis 47.

Foto: Thomas Lammertz

Nun also tritt er in dem Wahlkreis an, den Hahnen bei der Landtagswahl 2012 direkt geholt hatte. Wie viel die Partei Winzen zutraut, zeigt auch der Umstand, dass Winzen 2013 - gerade 27-jährig - vom SPD-Parteitag mit 81,6 Prozent zum Bundestagskandidaten gewählt worden war. Winzen trat damit die Nachfolge von Bernd Scheelen an, der nach 19 Jahren im Bundestag nicht mehr für Berlin antrat und den Weg für einen Jüngeren freimachte. Der 64-Jährige verzichtete auf eine neue Kandidatur. Sein Rückzug war zugleich ein Pfeiler in einem beeindruckend geordnet verlaufenen Generationswechsel bei der SPD - neben Winzen wurde damals auch Frank Meyer systematisch zum Oberbürgermeisterkandidaten aufgebaut.

Benedikt Winzen ist 32 Jahre alt; er wurde in Neuss geboren, ist verheiratet und Vater einer Tochter. Er hat Wirtschaftsrecht und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet als Senior-Geschäftskundenberater in einer Bank in Düsseldorf. SPD-Mitglied ist er seit 2008. 2012 wurde er stellvertretender Vorsitzender der SPD Krefeld, seit 2014 ist er Mitglied im Rat der Stadt. Von 2014 bis 2016 war er stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat, bevor er dann Fraktionschef wurde. Erste Wahlkampferfahrungen als Kandidat sammelte er im Bundestagswahlkampf 2013. Als seine Hobbys nennt Winzen Triathlon, Fußball und Lesen.

Seine politischen Schwerpunkte sieht er in den Bereichen Finanzen, Wirtschaft, Bildung und Sicherheit - in diesem Punkt, in dem die CDU die Bilanz der Landesregierung angreift, verweist er stets darauf, die Landes-SPD habe die Einstellung von 2300 Polizisten pro Jahr beschlossen hat.

Winzen darf dem wirtschaftspolitischen Flügel der SPD zugeordnet werden. Er sprach sich bei einer Podiumsdiskussion mit der IHK gegen eine Ausbildungsabgabe für Betriebe, die nicht ausbilden, aus. Winzen setzt auf interkommunale Zusammenarbeit - über diesen Hebel hofft er auch, den Wettbewerb der Kommunen beim Thema Gewerbesteuer durch Absprachen zu entschärfen.

Die von Unternehmern und IHK kritisierte Erhöhung der Gewerbesteuer in Krefeld, die eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen als Baustein der Haushaltskonsolidierung beschlossen hatte, verteidigt er. Das Beispiel der Kommune Monheim, die Gewerbesteuern erst drastisch gesenkt, so Betriebe angelockt und dann ihren Haushalt saniert hat, zieht für ihn nicht als Vorbild: Eine relativ kleine Stadt wie Monheim sei mit einer Stadt wie Krefeld, die deutlich mehr Aufgaben habe, nicht vergleichbar.

In Sachen Infrastruktur in NRW - Stichwort marode Brücken und Staus - räumte er Versäumnisse ein und verspricht deren Aufarbeitung.

(RP)
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