Krefeld Besorgt über 380.000-Volt-Leitung

Krefeld · Einen Monat lang haben die Krefelder Anwohner der geplanten 380000-Volt-Hochspannungsfreileitung zwischen Fellerhöfe (Willich) und St. Tönis noch Zeit, dann müssen sie sich entscheiden, ob sie der Trasse in der Nähe ihres Grundstücks zustimmen. Die Stromleitung wird durch die westlichen Stadtteile Krefelds verlaufen.

Einen Monat lang haben die Krefelder Anwohner der geplanten 380 000-Volt-Hochspannungsfreileitung zwischen Fellerhöfe (Willich) und St. Tönis noch Zeit, dann müssen sie sich entscheiden, ob sie der Trasse in der Nähe ihres Grundstücks zustimmen. Die Stromleitung wird durch die westlichen Stadtteile Krefelds verlaufen.

RWE zahlt Entschädigung

Stímmen die Anwohner zu, erhalten sie vom Bauherren RWE Entschädigungszahlungen, weil Konzernmitarbeiter für Wartungsarbeiten die Grundstücke betreten müssen. Lehnen sie ab, dürfte ein Enteignungsverfahren auf die Anwohner zukommen. Dann werden die Anwohner zwar auch entschädigt, "aber die Höhe wird geringer sein", kündigte Dieter Picklapp von der RWE-Transportnetz an.

Die Grünen hatten ihn zu einer öffentlichen Fraktionssitzung eingeladen. Rolf Rundmund, planungspolitischer Sprecher, glaubt, dass die Trasse den Abstandserlass verletzt. Laut NRW-Richtlinie muss eine 380 KV-Stromleitung mindestens 40 Meter Abstand zu Häusern haben. Die geplante Leitung liegt an einigen Stellen deutlich darunter. Picklapp erklärte, dass der Abstandserlass für die geplante Stromleitung nicht gelte, weil es sich dabei um eine Ersatzleitung für die 220 KV-Leitung aus den 20er Jahren handele. "Wir halten alle Grenzwerte ein, haben extra schmale Masten gewählt, damit die Stromleitung von den Häusern entfernt ist."

Rund 50 Gäste schilderten ihre Sorgen. Besorgt zeigten sich die Kleingärtner, da die geplante Leitung direkt über rund 30 Gärten verlaufe. Einer der Besucher fragte, ob den nicht statt der Leitung ein Stromkabel in der Erde vergraben werden könne. Picklapp: "Nein, das ist noch nicht Stand der Technik. Und selbst wenn es technisch machbar wäre, lägen die Kosten zwei bis achtmal so hoch."

Heute Infoveranstaltung

Nach den Grünen lädt für heute Abend die Bezirksvertretung West zu einer Informationsveranstaltung über die geplante Hochspannungsleitung ein. Auf dem Podium sitzen Thomas Visser, (Beigeordneter der Stadt), Heinz Albert Schmitz (Vorsitzender des Landschaftsbeirates), Dieter Picklapp (RWE Tansportnetz Strom) und Dr. Orth (Gesundheitsamt).

Infoveranstaltung Heute Abend um 20 Uhr im Pfarrheim St. Michael.

(RP)
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