Krefeld Betten Beck: Traditionshaus mit Geschichte

Krefeld · Inhaber Klaus Erich Beck und Sohn Marc Oliver feiern mit Belegschaft und Kunden in diesem Monat das 140-jährige Geschäftsbestehen. Heute hat das Familienunternehmen Filialen in Dülken, Kempen, Mülheim und Wuppertal.

 Eine Schaufensterauslage von Betten Beck in den 1950er Jahren: Im Glas spiegeln sich die Automodelle der damaligen Zeit.

Eine Schaufensterauslage von Betten Beck in den 1950er Jahren: Im Glas spiegeln sich die Automodelle der damaligen Zeit.

Foto: Beck

Klaus Erich Beck hat keine Entwicklung seiner Branche verschlafen. Der Inhaber von Betten Beck hat das Erbe seiner Eltern übernommen und die Firma über die Zeit weiter entwickelt. Im Jubiläumsjahr zum 140-jährigen Bestehen besitzt das Unternehmen mittlerweile Filialen in Kempen, Dülken, Mülheim und Wuppertal.

Der 62-jährige Krefelder, der an der Kaufmannsschule sein Abitur gemacht und später Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum studiert hat, folgte bei seinem Expansionskurs seiner Überzeugung gepaart mit nüchterner betriebswirtschaftlicher Kalkulation. Seine Eltern hatten es ihm mit Erfolg vorgemacht, und er setzt den Kurs unterstützt durch den Sohn Marc Oliver überzeugt fort.

 Betten Beck hat seinen Charakter bewahrt: Die Verkehrssituation hat sich geändert, ein Dach schützt Kunden und Passanten.

Betten Beck hat seinen Charakter bewahrt: Die Verkehrssituation hat sich geändert, ein Dach schützt Kunden und Passanten.

Foto: Thomas Lammertz

Vater Erich machte sich 1951 in Witten an der Ruhr selbstständig und eröffnete mit Bruder Hans ein Bettenhaus. Nach dem Krieg war das Geschäft zu klein, um zwei Familien zu ernähren. Der Zufall half. Ein Handelsvertreter erzählt auf einer Fachmesse, dass in Krefeld das im November 1875 gegründete Bettenhaus Biederbick an der Königstraße zum Verkauf stand. Erich Beck und seine Frau Helga kamen in die Seidenstadt, reparierten das zum Teil zerstörte Gebäude, erweiterten es um ein Geschoss und nahmen den Geschäftsbetrieb auf. Schritt für Schritt wurde das Ladenlokal bis auf die heutige Größe von 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche erweitert.

Klaus Erich Beck wuchs mit dem Laden auf. Nach dem Abitur war er seinen Eltern aber noch zu jung, um ins Geschäft einzusteigen. Nach dem Studium und mehreren Praktika in Fachgeschäften stieg er mit ein und eröffnete die erste Filiale in Kempen. Nach dem Tod des Vaters kamen drei weitere Filialen dazu. Stets übernahm der Krefelder alteingesessene Häuser an bewährten Standorten. Mal gab das tolle Ladenlokal, mal die eingespielte, hoch qualifizierte Mitarbeiterschaft den Ausschlag, das geschäftliche Wagnis in einer neuen Stadt einzugehen. In Dülken setzte sich der Inhaber eines alten Bettenhauses zur Ruhe. In Mülheim entdeckte Klaus Erich Beck bei einer Besichtigung auf der anderen Straßenseite das zur Vermietung anstehende, komplett für seine Bedürfnisse eingerichtete Ladenlokal des Vorgängers Betten Hardt. In Wuppertal lief es ähnlich. In einer Fachzeitschrift erfuhr der 62-Jährige von der beabsichtigten Schließung des Traditionsbetriebs Betten Gnuth und übernahm den Laden samt Belegschaft. Heute führt der Sohn (34) als Betriebs- und Wirtschaftsfachwirt die Filialen.

"Krefeld ist und bleibt als Stammhaus die Nummer eins in jeder Hinsicht, als Standort und im Umsatz", erklärt Klaus Erich Beck, der 24 Mitarbeiter beschäftigt. "Ich bin wirtschaftlich zufrieden", sagt er. Gleichwohl hat auch Betten Beck die Arbeiten am Ostwall in der Kundenfrequenz gespürt. Die Perspektive in Krefeld sieht der Geschäftsmann positiv. "Ich bin für die Zukunft optimistisch, wir sind in Krefeld wieder auf dem richtigen Weg", beurteilt er die Entwicklung im Einzelhandel.

Den Preiskampf gegen Möbelmärkte und Discounter will Betten Beck gar nicht erst antreten. Als Fachgeschäft verstehe man sich als Problemlöser für die Kunden, berichtet Klaus Erich Beck. "Wir liefern maßgeschneiderte Lösungen für jeden Einzelnen." Schlafstörungen, Kopf- und Nackenschmerzen, Rücken- und Hüftprobleme, Übergewicht und Fehlhaltungen seien heutzutage keine Ausnahme mehr. Fachwissen und -beratung sei neben den richtigen Produkten notwendig, um den Kunden erfolgreich helfen zu können, erklärt der Firmenchef.

Mit dieser Kompetenz peilen er und sein Sohn nun das 150-jährige Bestehen an.

(RP)
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