Krefeld Bis 2021: Krefeld investiert rund 100 Millionen Euro in die Schulen

Krefeld · Mit der Einrichtung eines Unterausschusses will die Verwaltung politische Entscheidungsprozesse beschleunigen. "So ist sichergestellt, dass keine Fördergelder verloren gehen", so Dezernent Linne.

Das Finanzpaket ist gewaltig und das Ziel eindeutig: Rund 100 Millionen Euro sollen bis zum Ende des Jahres 2021 in die städtischen Schulen investiert werden. Ein Teil der Summe kommt aus verschiedenen (Landes-)Förderprogrammen wie "Gute Schule 2020", ein anderer aus dem Krefelder Stadthaushalt. "Ausdrückliches Ziel ist ein umfassender Mittelabruf aus den Förderprogrammen und deren vollständige Verwendung", sagt Schulbeigeordneter Gregor Micus und ergänzt: "Die Verwaltung plant, dass die Gelder so eingesetzt werden, dass von den 100 Millionen Euro am Ende kein Cent verloren geht."

Davon ist auch Bau- und Planungsdezernent Martin Linne - einer der Väter des 13-seitigen Stadtpapiers - überzeugt. "Der Vorschlag, den wir der Politik in der Sitzung des Schulausschusses am Donnerstag vorlegen werden, garantiert, dass die kompletten Fördermittel in Krefeld bleiben und für unsere Schüler ausgegeben werden können." Flexibilität heißt dabei ein Zauberwort, mit dem die Verwaltung dieses Ziel erreichen will. So soll der Blick auf die Förderwürdigkeit bei allen - aus Haushaltsmitteln geplanten - Projekten Priorität haben. Micus: "Es kann dadurch zu Verschiebungen bei der Finanzierung kommen, aber es ist garantiert, dass die Gesamtsumme bleibt und sich vor allem der städtische Anteil nicht verringert."

Während Linne von einer "großen Herausforderung an die Verwaltung, aber auch von einer riesengroßen Chance für die Schulen" spricht, weiß der Dezernent auch um die personellen Engpässe in seinem Bereich. So hat die Politik zwölf zusätzliche Stellen für das Gebäudemanagement bereits zum Jahresbeginn genehmigt, allerdings konnten für keinen dieser Jobs qualifizierte technisch ausgebildete Kräfte gefunden werden. Mehr noch: Durch Personalfluktuation sind zwei weitere offene Stellen hinzugekommen. "Uns fehlen Architekten sowie Fachingenieure aus den Breichen Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro", sagt Linne, der trotzdem Optimismus verbreitet: "Wir sind in dem Projekt derzeit im vorgesehenen Zeitplan." Und genau hier ist auch die Politik gefordert. Die Verwaltung hält es für notwendig, zur Beschleunigung und Straffung der Beratungs- und Entscheidungsprozesse beim Hauptausschuss einen "Unterausschuss" einzurichten, der mit "umfassenden Entscheidungskompetenzen" ausgestattet wird. Für die Ratsvertreter ist das nicht neu: Ein entsprechendes Instrument hat sich beim Ausbau der Kindertagesstätten bereits bestens bewährt. Derzeit braucht die Politik von der Fertigstellung einer Verwaltungsvorlage bis zur (Rats-)Entscheidung mindestens drei Monate. "Durch die Einrichtung des Unterausschusses können wird das Zeitfenster auf sechs bis acht Wochen reduzieren", rechnet Linne vor. Der Vorteil: Sitzungen von Schul-, Vergabe-, Finanz- und Bauausschuss werden - für die Schulinvestitionen - quasi gemeinsam abgehalten.

Im Zusammenhang mit dem Projektablauf wurde allen Schulen in städtischer Trägerschaft Gelegenheit gegeben, aus eigener Sicht Bedarfe und Wünsche zu Maßnahmen an ihren Standorten aufzulisten. "Die von nahezu allen Schulen eingegangenen Meldungen werden durch eine Projektgruppe derzeit systematisch erstellt, auf Vereinbarkeit mit den Förderrichtlinien überprüft, den fünf Arbeitsfeldern des Projekts zugeordnet und mit einem Vorschlag zur Priorisierung versehen", sagt Micus. Ziel sei es, der Politik dadurch eine transparente Übersicht als Entscheidungsgrundlage an die Hand zu geben.

(RP)
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