Krefeld Bockums Bypass bleibt vorerst geschlossen

Krefeld · Die Gegner des Bockumer Bypasses hatten sich auf den gestrigen Abend schon gefreut: In der Bezirksvertretung Ost wollte die Mehrheit aus CDU und FDP endgültig grünes Licht für die Wiedereröffnung des Bockumer Bypasses gemäß Ratsbeschluss geben. Doch dann kam die Mehrheit in geheimer Abstimmung abhanden.

Unfallkreuzung Bockumer Platz
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Es waren CDU-Politiker, die ihre Meinung zum Bypass änderten, zum zweiten Mal. Die überdurchschnittlich unfallträchtige Rechtsabbiegespur am Bockumer Platz, die rund 15 000 Autos pro Tag nutzten, war vor anderthalb Jahren mit den Stimmen von CDU und Grünen für mehr als 12 000 Euro geschlossen worden. Nach empfindlichen Verlusten bei der Kommunalwahl insbesondere in Bockum war die CDU dann für die Wiedereröffnung — genauso wie 1500 Bockumer, die sich an einer entsprechenden Unterschriftenaktion beteiligten.

Gestern Abend dann die zweite Rolle rückwärts der Union: Mit zehn Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung empfehlen die Bezirkspolitiker, den Ratsbeschluss vorerst auszusetzen. Grund: Die SWK wollen die Haltestelle behindertengerecht umbauen (RP berichtete). Würde der Bypass zwischenzeitlich wieder geöffnet, könnten hohe Zusatzkosten entstehen. Das soll in der Zwischenzeit geklärt werden.

Endgültig wird darüber der Stadtrat, voraussichtlich in seiner nächsten Sitzung Mitte April, entscheiden. So lange bleibt der Bockumer Bypass zu. Auch die von den Grünen wegen Verschleuderung von Steuergeldern angerufene Kommunalaufsicht hat noch ein Wörtchen mitzureden. Bis Ende nächster Woche muss die Stadt eine Stellungnahme zur Öffnung des Bypasses bei der Bezirksregierung einreichen. Danach wird die Bezirksregierung den Vorgang prüfen und Ende März eine erste Stellungnahme abgeben.

Joachim C. Heitmann (FDP) war über seinen Koalitionspartner in der Bezirksvertretung sichtlich verärgert. "Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass die CDU alle schriftlichen Vereinbarungen mit uns gebrochen hat." Auch sein Fraktionskollege im Stadtrat, Wilfrid Fabel (CDU), war gestern Abend unglücklich über das Votum. "Ich bedaure, dass es keine Mehrheit gegeben hat, den Ratsbeschluss umzusetzen."

(RP)
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