Krefeld Büromieten steigen stark an

Krefeld · Der neue Gewerbliche Mietspiegel für die Stadt Krefeld liegt vor. Altbestände mit Renovierungsstau bleiben in Krefeld schwer vermittelbar.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) vermeldet eine "gute Entwicklung" auf dem Büroimmobilienmarkt in Krefeld. Das geht aus dem Gewerblichen Mietspiegel hervor, den die IHK Mittlerer Niederrhein jetzt für das Jahr 2015 vorgelegt hat. "Vor allem die Büromieten in Zentrumslage steigen seit 2011 unvermindert an", erklärt Norbert Bienen, Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Immobilienwirtschaft. "Dies zeigt, dass der positive Trend im Handelsbereich auch die Büroimmobilien erfasst hat."

Schwer zu vermieten seien nur die Altbestände mit Renovierungsstau, sagt der Krefelder Immobilienexperte Roman Bühner-Lomberg, Mitglied im IHK-Ausschuss für Immobilienwirtschaft. "Leider haben wir davon in Krefeld eine ganze Menge."

Bei den Einzelhandelsimmobilien bleibt die Lage stabil. Hier liegen die Spitzenmieten für Geschäfte unter 100 Quadratmetern in der 1a-Lage unverändert bei 75 Euro pro Quadratmeter. "Der Umbau des Ostwalls ist eine Herausforderung für den örtlichen Handel", erklärt Bühner-Lomberg. Er blickt aber optimistisch in die Zukunft. "Primark hat trotz des Ostwallumbaus die Frequenz in der Innenstadt erhöht, und wenn alle Bauprojekte erst einmal fertig sind, wird der Handelsstandort Krefeld vor allem regional wieder an Bedeutung gewinnen."

Der Markt für Lager- und Produktionsflächen entwickelt sich laut IHK kontinuierlich. Die Angebote im Europark Fichtenhain an der A 44 und in Krefeld-Uerdingen würden sehr gut angenommen. "Die Nachfrage ist da, aber Krefeld muss schauen, dass die Flächen für neue Entwicklungen nicht ausgehen", erklärt Bienen. Deshalb begrüße er die Bestrebungen, gemeinsam mit der Stadt Meerbusch ein interkommunales Gewerbegebiet zu schaffen.

Der Mietspiegel wird vom IHK-Ausschuss für Immobilienwirtschaft erarbeitet. In ihm sind Immobilienmakler, Projektentwickler und Baugesellschaften organisiert, die Informationen zur Entwicklung der gewerblichen Mieten sammeln. "So ist der Gewerbliche Mietspiegel der IHK oftmals einer der wenigen Anhaltspunkte zur Bestimmung einer angemessenen Miethöhe für Gewerbeobjekte in der Region", erklärt Andree Haack, IHK-Geschäftsführer für den Bereich Existenzgründung und Unternehmensförderung. Der Mietspiegel gibt Orientierungswerte in Form von Spannweiten an. Er bezieht sich jeweils auf eine Neuvermietung. Die Spannweiten entstehen durch die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der einzelnen Immobilien wie Lage, Zustand, energetischer Standard oder Ausstattungsmerkmale. Diese und weitere Faktoren kann der Mietspiegel nicht für alle Gebäude an allen Standorten vorwegnehmen. "Aber mit der Mietpreisspanne ergibt sich eine solide Verhandlungsbasis", sagt Haack.

Der Mietspiegel kann auf der IHK-Internetseite (www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/9152) kostenlos heruntergeladen werden. Ein Print-Exemplar ist für 15 Euro bei Christa Sander, Tel. 02161 241-131 erhältlich.

(RP)
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