Krefeld BZV für Denkmal-Abriss im Rheinhafen

Krefeld · Die Uerdinger Bezirksvertreter empfehlen dem Rat, das Magazingebäude Am Hafenkopf 4 aus dem Denkmalschutz zu nehmen und sprechen sich für den Ausbau der Südwerft zu einer großen Umschlagstelle aus.

 Dieses als Denkmal geschützte Magazingebäude auf dem Gelände des Container-Terminals soll auf Empfehlung der Bezirksvertretung Uerdingen für Erweiterungszwecke abgerissen werden.

Dieses als Denkmal geschützte Magazingebäude auf dem Gelände des Container-Terminals soll auf Empfehlung der Bezirksvertretung Uerdingen für Erweiterungszwecke abgerissen werden.

Foto: T. Lammertz

Die Bezirksvertretung (BZV) Uerdingen hat sich in ihrer Sitzung am Dienstagabend einstimmig dafür ausgesprochen, dem sich positiv entwickelnden Rheinhafen Erweiterungsmöglichkeiten zu eröffnen. Der 51-prozentige Anteil der Stadt Krefeld an der Rheinhafen-Gesellschaft sei mit entsprechenden Verpflichtungen verbunden, sagte Angela Schoofs (SPD.

Insbesondere beschlossen die Bezirksvertreter bei einer Gegenstimme der Linken, dem Rat zu empfehlen, das Magazingebäude Am Hafenkopf 4 zwecks Abriss aus dem Denkmalschutz herauszunehmen. "Es steht auf nicht frei zugänglichem Gelände", sagte Schoofs, und eine künftige sinnvolle Nutzung sei nicht vorstellbar.

In einem Vortrag hatte Rheinhafen-Geschäftsführer Sascha Odermatt unter anderem dargelegt, dass eine neue Massengut-Umschlagsstelle dringend erforderlich sei, die am Hafenkopf mit Erweiterung des Container-Terminals geschaffen werden könnte. "Dort aber steht besagtes Magazingebäude, das wir gern abreißen würden." Dass die Hafen-Gesellschaft nicht gegen Denkmalschutz sei, belege ihr Einstehen für die historische Drehbrücke: "Für deren Erhalt haben wir bereits Fördermittel beantragt."

 Für die Südwerft im rot markierten Bereich soll die Schüttgut-Umschlagstelle für jährlich 400 000 Tonnen geplant werden.

Für die Südwerft im rot markierten Bereich soll die Schüttgut-Umschlagstelle für jährlich 400 000 Tonnen geplant werden.

Foto: Hafengesellschaft

Im Zusammenhang mit der Hafenentwicklung steht auch die für die Personenschifffahrt dringend notwendige Sanierung des Rheinsteigers, an der sich die Hafengesellschaft beteiligt. Odermatt: "Wir sehen diese anspruchsvolle und umfangreiche Maßnahme als Notwendigkeit, wenn das auch nicht zu unsrem Kerngeschäft gehört." Einstimmig beschlossen die Bezirksvertreter die Empfehlung an den Rat, den städtischen Anteil an der Finanzierung zu leisten, wenn der Haushalt genehmigt ist.

Ebenso einstimmig sprach sich die Bezirksvertretung auch für die Aufstellung des Bebauungsplans 796 für die Errichtung einer Schüttgut-Umschlagstelle an der Südwerft aus. Dabei handelt es sich um eine so genannte Schwerlastmauer direkt am Fluss an der Bataverstraße, die seit Jahrzehnten ungenutzt ist und im Eigentum des Hafens steht; die umgebenden Flächen gehören der Stadt. Für die Umschlagstelle soll der Bereich zwischen Kaimauer und Bataverstraße befestigt werden und zur Aufstellung der technischen Anlagen dienen. Auf einer Länge von 188 Metern entlang der Kaimauer ist eine Schiffsanlegestelle vorgesehen.

Konkret sollen dort ein Mobilbagger, eine Krananlage oder ein mobiles Förderband für die Beladung der Schiffe sowie überdachte Schüttboxen und nicht überdachte Lagerboxen entstehen. Für den Umschlag vorgesehen sind land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse; Nahrungs- und Futtermittel; feste mineralische Brennstoffe; Erze und Metallabfälle; Eisen-, Stahl und Nichteisenmetalle; Steine und Erden einschließlich Brennstoffe; Düngemittel; chemische Erzeugnisse sowie Fahrzeuge, Maschinen, sonstige Halb- und Fertigwaren und nicht näher bezeichnete besondere Transportgüter. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens wird eine Umweltprüfung mit entsprechenden Gutachten erstellt.

"Weil die Hafenentwicklung insgesamt mehr Verkehr mit sich bringt, brauchen wir eine Nordanbindung der Mündelheimer Straße an die B 288 für einen dauerhaft funktionierenden Verkehrsabfluss", sagte Sascha Odermatt an die Adresse der Stadt. Auch die Möglichkeit einer südlichen Anbindung an das überregionale Straßennetz dürfe nicht außer Acht gelassen werden. Außerdem sprach sich Odermatt für eine bessere Anbindung an der Öffentlichen Personennahverkehr aus.

(RP)
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