Krefeld Caritas feiert erfolgreiches Projekt "Kann ich, will ich"

Krefeld · Durch Seminare und Workshops lernen Migranten, in ihrer neuen Umgebung beruflich und kulturell zurechtzukommen.

 Kiwi-Leiterin Patricia Jurado-Ekmekci freut sich mit den KIWI-Beteiligten über das Ergebnis der bisher dreijährigen Zusammenarbeit.

Kiwi-Leiterin Patricia Jurado-Ekmekci freut sich mit den KIWI-Beteiligten über das Ergebnis der bisher dreijährigen Zusammenarbeit.

Foto: Mark Mocnik

Das Projekt ist zwar beendet, aber die Ideen werden fortgesetzt: Am Samstag feierten die Teilnehmer und Mitarbeiter des Caritas-Projektes "KIWI - Kann ich, will ich" ein fröhliches Ende einer erfolgreichen Zeit. Seit drei Jahren hatte das Projekt zwei Zielgruppen miteinander verknüpft: zum einen Jugendliche und junge Erwachsene, häufig mit Mitgrationshintergrund, die aus Schulen oder über Mund-zu-Mund-Propaganda kamen, zum anderen Mitglieder aus "Migranten-Selbsthilfeorganisationen": Vereine, die sich darum kümmern, dass ihre Landsleute in Krefeld und Deutschland zurechtkommen, aber auch ihre Identität bewahren.

Beide konnten an verschiedenen Seminaren und Workshops wie Rhetorik, Präsentation & Moderation, Vorbereitung auf den Jugendleiterschein, Teamstärkung, Öffentlichkeitsarbeit, interkulturelle Kompetenzen oder Berufsvorbereitung teilnehmen - und das erlernte in der Praxis einüben. Dazu gab es regelmäßig Treffen für die Jugendlichen (14-tägig) oder die erwachsenen Vereinsmitglieder (1 x Monat) sowie Sonderveranstaltungen. Der statistische Erfolg: Es nahmen mehr als 100 Jugendliche an den Seminaren teil; zwischen zwölf und 20 Vereine beteiligten sich an den für sie konzipierten Qualifizierungen.

Nicht in Zahlen zu erfassen sind dagegen die persönlichen Erfolge der Teilnehmer - wie die 30-jährige Anastasia Kolesnikova, die mit 19 Jahren aus Weißrussland kam, beschreibt: Sie habe Verständnis für die deutsche Kultur entwickelt, sei offener und selbstbewusster geworden. Nach ihrer Ausbildung als Sozialarbeiterin arbeitet sie an einer Grundschule: "Es ist schön, dass es in Deutschland für junge Menschen solche Entwicklungsmöglichkeiten gibt", meint sie. Für den 19-jährigen Omari Salim, der allein aus Somalia nach Deutschland gekommen ist, ist die Gruppe "wie eine Familie. Man hat mir die Sprache beigebracht und Respekt. Und wir kochen zusammen. Ich habe viel gelernt und bin nicht alleine." Der junge Mann macht jetzt eine Ausbildung als Kfz-Lackierer. Simon Mahari, der Vorsitzende des Eritreischen Vereins meinte, dass er Sitzungen jetzt strukturierter und effektiver führen könne.

Ein Teil des Projektes war eine Stadtführung durch Krefeld für junge Migranten: Sie lernen dabei unter anderem wichtige Adressen wie Jugendzentren oder andere Anlaufstellen in Krefeld kennen. Dieses Angebot wird jetzt in die 2014 gestartete "youngcaritas Krefeld" einfließen so Kiwi-Leiterin Patricia Jurado-Ekmekci. Kiwi wurde vom Bundes-Familienministerium finanziert.

(RP)
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