Krefeld CDU: Applaus für Peter Vermeulen

Krefeld · Selbstvergewisserung nach innen - temperierter Angriff nach außen: Unter diesem Vorzeichen stand der Politische Aschermittwoch der CDU, der diesmal im Haus Kleinlosen in Verberg stattfand - auch dies eine Übung in Selbstvertrauen, wie Parteichef Marc Blondin erläuterte: Verberg sei der "schwärzeste Bezirk" von Krefeld - und solche Bezirke sind nach der verlorenen Oberbürgermeister-Wahl bevorzugtes Terrain der geschlagenen Partei.

 Gäste bei der CDU (v.l.): Jürgen Steinmetz (IHK), die CDU-Ratsfrauen Karin Meincke und Britta Oellers, CDU-Parteichef Marc Blondin und die CDU-Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling und Kerstin Radomski.

Gäste bei der CDU (v.l.): Jürgen Steinmetz (IHK), die CDU-Ratsfrauen Karin Meincke und Britta Oellers, CDU-Parteichef Marc Blondin und die CDU-Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling und Kerstin Radomski.

Foto: Thomas Lammertz

In der CDU-Geschichtsschreibung ist die Wahl achtbar verloren. Blondin betonte, das Ergebnis des CDU-Kandidaten Peter Vermeulen sei angesichts des Bekanntheitsvorsprungs des SPD-Kandidaten Frank Meyer "aller Ehren wert". Vermeulen war anwesend; als Blondin ihm für seinen Einsatz in dem "ungleichen Kampf" dankte, brandete Applaus auf - ein Zeugnis der Loyalität: Die Parteibasis macht Vermeulen nicht für die Niederlage verantwortlich.

Blondin kündigte an, den Sieger Frank Meyer "Schritt für Schritt zu entzaubern"; der Aufschwung, den Blondin der Stadt attestierte, habe seinen Ursprung in der Zeit von Meyers Amtsvorgänger Gregor Kathstede; auch hier gab es Applaus für den ebenfalls anwesenden Kathstede. Blondin zeigte sich überzeugt, dass die CDU mittelfristig die Früchte dieser Entwicklung ernten werde. Denn Meyer zehre von den Weichenstellungen der CDU, "mit eigenen Akzenten tut er sich noch schwer", sagte Blondin und kündigte an, den SPD-OB künftig verstärkt an seinen Wahlversprechen zu messen. "Bisher", sagte Blondin bissig, "empfinden die meisten seine Aussage ,Jetzt sind die Stadtteile dran' eher als Drohung." Und Blondin verbreitete Optimismus: "Ich bin sicher, dass eine Anleihe aus dem Karneval die Situation treffend beschreibt: Unser Hoppeditz wird eher wieder auferstehen, als es den Miesepetern im sozialdemokratischen Lager lieb ist."

Mit Blick auf die Flüchtlinge in Krefeld und Europa betonte Blondin, dass der Migrantenanteil und speziell der Anteil an "muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern" steige. "Die Herausforderung, die die jetzige Situation an uns stellt, beginnt im Kopf jedes Einzelnen", mahnte er. Zugleich beklagte Blondin das Versagen Europas: Leider gebe es derzeit wenig Hoffnung, dass Europa die Aufgabe, die Flüchtlinge aufzunehmen, meistere. Ohne Europa aber, so sagte er in Anspielung auf den Satz von Kanzlerin Angela Merkel, "werden wir es nicht schaffen".

Gastredner des von 200 Menschen besuchten Abends war Jürgen Steinmetz, der neue Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

(vo)
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