Krefeld CDU: "Der Ton gegenüber Politikern wird rauer"

Krefeld · Warum sind Sie bei JU/CDU eingetreten?

 Tobias Stümges, Kreisvorsitzender der Jungen Union, sagt: "Politik bedeutet neben dem politischen Diskurs auch Freundschaft und Geselligkeit."

Tobias Stümges, Kreisvorsitzender der Jungen Union, sagt: "Politik bedeutet neben dem politischen Diskurs auch Freundschaft und Geselligkeit."

Foto: T.L.

Warum sind Sie bei JU/CDU eingetreten?

"Im Jahr 2009 bin ich in die JU/CDU eingetreten, weil ich die Zukunft meiner Generation aktiv mitgestalten möchte. Es stimmt mich nachdenklich, dass sich kaum noch Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten in Vereinen und Parteien finden lassen.

Auch wenn man es kaum glauben mag, aber Politik - gerade in der Jungen Union - bedeutet neben dem politischen Diskurs auch Freundschaft und Geselligkeit."

Was gefällt Ihnen an der politischen Arbeit besonders?

"Zunächst einmal ist es faszinierend, welche Einblicke und auch Einflüsse wir als Junge Union auf verschiedenste Themenfelder nehmen können. Zu nennen seien hierbei beispielsweise die Rentenpolitik der großen Koalition im Bund und die Forderung zur Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft auf dem Bundesparteitag der CDU. Die Junge Union soll, so verstehe ich mein Amt als Kreisvorsitzender, "Motor" der Meinungsbildung in der CDU sein. Bestes Beispiel ist dabei das von uns geforderte Umstellen vom Delegierten- auf das basisdemokratische Mitgliederwahlsystem. Hierfür werden wir nachhaltig werben.

Zum anderen ist es natürlich auch schön, wenn man Persönlichkeiten aus der Landes- und Bundespolitik am Rande von Tagungen treffen und unmittelbar mit ihnen in den politischen Austausch gehen kann."

Was ist eher nervig und vielleicht hinderlich, mehr Leute für diesen Einsatz zugewinnen? "Hinderlich sind sicherlich Vorgänge wie zuletzt in Bocholt, wo ein ehrenamtlicher Kommunalpolitiker aufgrund von Hassmails und Bedrohungen gegenüber seiner Familie sein Amt niederlegen musste. Der Ton gegenüber Politikern wird allgemein rauer und das Ansehen schwindet, sicherlich auch hervorgerufen durch die neuen sozialen Medien und der vielfachen Verbreitung von gezielten Falschmeldungen im Netz. Durch eine zunehmende "Political Correctness" unserer Mandatsträger hat die lebendige Debattendiskussion in unseren Parlamenten stark abgenommen.

Mit Wolfgang Bosbach verliert die CDU leider eine Persönlichkeit im Deutschen Bundestag, die auch unangenehme Themen vereinfacht dargestellt und vertreten hat."

Was empfinden Sie als wichtigste Sachfrage, die Sie besonders umtreibt?

"Kommunal gesehen die Frage nach der Zukunft des Seidenweberhauses und der weiteren Entwicklung der Krefelder Innenstadt. Hier sehe ich noch großen Handlungsbedarf. Auf Landesebene wünsche ich mir beim Thema Innere Sicherheit mehr Videoüberwachung im öffentlichen Raum, mehr Polizisten und eine bessere Ausrüstung dieser zum Schutze aller Bürgerinnen und Bürger. Auf Bundesebene müssen wir uns als Junge Union für eine gerechte und ausgewogene Renten- und Pflegepolitik sowie den weiteren Fortschritt bei der Digitalisierung einsetzen. Dies alles können wir aber nur mit einer starken CDU bei der Landtags- und Bundestagswahl erreichen."

(RP)
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