Krefeld CDU-Duelle: Krefelder Kandidaten treffen erstmals aufeinander

Krefeld · Die Junge Union hat die innerparteilichen Kandidaten zu einer Veranstaltung eingeladen. Es sind spannende Duelle: Michael Zecha gegen Marc Blondin und Britta Oellers gegen Peter Kaiser.

 Marc Blondin

Marc Blondin

Foto: T F

Auch nach dem Rückzug von Simone Roemer als Kandidatin für die Landtagskandidatur bleibt es spannend in der CDU, und es ist tatsächlich die erste Mitgliederentscheidung, die die Sache in Bewegung hält. Die Junge Union hat alle vier noch verbleibenden Krefelder Kandidaten für den 7. Juni, 19 Uhr, in den Nordbahnhof zu einer Vorstellungsrunde eingeladen. Damit treffen die vier innerparteilichen Krefelder Rivalen erstmals öffentlich aufeinander. Auch der Tönisvorster Kandidat für den Wahlkreis 47, Dirk Louy, wird sich vorstellen.

Generell wird der Abend so ablaufen, dass alle Kandidaten sich kurz vorstellen und dann für Fragen zur Verfügung stehen. Duell Nummer eins betrifft Peter Kaiser und Britta Oellers, die für den Wahlkreis 47 (mit Tönisvorst) als Landtagskandidaten ihrer Partei nominiert werden möchten. Peter Kaiser will bei der entscheidenden Mitgliederversammlung am 28. Juni antreten, obwohl sich der CDU-Kreisvorstand einmütig für Britta Oellers als Landtagskandidatin ausgesprochen hat (wir berichteten). Dennoch hat Kaiser die Hoffnung, das Rennen zu machen. "Natürlich rechne ich mir Chancen aus, sonst würde ich nicht antreten", sagte er gestern auf Anfrage. Und er verweist darauf, dass diesmal eben die Mitglieder entscheiden. "Ich bin von vielen normalen CDU-Mitgliedern angesprochen und ermutigt worden", sagte er. Das Votum des Parteivorstandes sei eben nur eine Empfehlung und nicht bindend.

 Er stellt sich auch vor: Dirk Louy tritt für die Tönisvorster CDU an.

Er stellt sich auch vor: Dirk Louy tritt für die Tönisvorster CDU an.

Foto: CDU

Eines der Hauptargumente, das aus seiner Sicht für ihn spricht, ist seine Erfahrung: Kaiser saß von 2005 bis 2010 im Landtag. "Sie brauchen zwei Jahre, bis Sie wissen, wo die Fäden gezogen werden", sagte er, "wenn eine Vorlage auf dem Tisch liegt, ist ein Thema schon sehr weit vorangeschritten. Man muss vorher versuchen, Einfluss zu nehmen." Er könnte vom ersten Tag an im Landtag Politik für Krefeld machen.

Kaiser steht als Vorsitzender der Krefelder CDU-Mittelstandsvereinigung vor allem für das Wirtschaftsprofil der CDU. Er ist selbstständiger Unternehmer, hatte bis 2011 eine Konditorei und arbeitet heute als Projektentwickler für Architekturbüros; betreut dort die Kontakte zu den Kommunen. Aus seiner Zeit als Vize-Präsident des Unternehmerverbandes Handwerk NRW habe er ein Netzwerk behalten, das ihm bei seiner beruflichen und politischen Arbeit zugute komme. Britta Oellers wiederum ist als aktive Ratspolitikerin bestens vernetzt in Fraktion und Partei, genießt hohes Ansehen und hat, wie gesagt, die Parteispitze hinter sich - wenn dies als Indikator für die Stimmung in der Partei gelten darf, ist sie klare Favoritin.

 Peter Kaiser

Peter Kaiser

Foto: CDU / Grünwald

Für die Krefelder CDU gewichtiger ist das Rennen um die Kandidatur für den Wahlkreis 48, wo Parteichef Marc Blondin und Michael Zecha antreten, beide Ratsmitglieder. Wie berichtet, ist mittlerweile jedem in der Partei klar, dass ein Votum gegen Blondin vermutlich auch das Ende seines Parteivorsitzes bedeutet. Und er hat offensichtlich keineswegs die Partei geschlossen hinter sich. In der Vorstandssitzung, in der Britta Oellers einmütig empfohlen wurde, wurde keine Empfehlung in der Causa Blondin / Zecha ausgesprochen, heißt: Es gibt keine klare Mehrheit, die Führung ist gespalten. Man kann nur vermuten, dass Zecha auch vor der Frage steht, ob ihm, wenn er das Rennen gegen Blondin macht, nicht auch der Parteivorsitz zufällt.

Die JU bittet um Anmeldung zu der Veranstaltung unter info@ju-krefeld.de; der Eintritt ist frei

(RP)
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