Krefeld CDU lehnt neue Kosten für Sportvereine ab

Krefeld · Die Stadt hat die Gemeinnützigkeit für ihre Sportstättenverwaltung verloren. Von Nachzahlungen an das Finanzamt sollen die Krefelder Klubs nach Meinung von Marc Blondin ausgenommen bleiben.

 Marc Blondin (CDU), Vorsitzender des Sportausschusses.

Marc Blondin (CDU), Vorsitzender des Sportausschusses.

Foto: MG

Nach einer Betriebsprüfung wurde der Stadt Krefeld die Gemeinnützigkeit für die "Sportstättenverwaltung" aberkannt (wir berichteten exklusiv). "Erhebliche finanzielle Belastungen" drohen den Krefelder Sportvereinen nach Auffassung des Vorsitzenden der Arbeitsgruppe "Sport und Freizeit" der Krefelder CDU-Ratsfraktion, Marc Blondin, durch eine aus diesem Grund erstellte Vorlage von Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD), nach der eine Erhöhung der Entgelte für die Nutzung der Sportstätten der Stadt Krefeld um zehn bis 20 Prozent vorgesehen sei.

Auch wenn der Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Liegenschaften diese Vorlage von der Tagesordnung abgesetzt habe, sei die Sache damit nicht vom Tisch, so der CDU-Politiker. Mit seiner Vorlage wolle der Oberbürgermeister offenbar die höheren Steuern, die die Stadt Krefeld nach Aberkennung der Gemeinnützigkeit der Sportstättenverwaltung rückwirkend und künftig an das Finanzamt zahlen muss, auf die Sportvereine umlegen. "Das lehnen wir ab", stellt Marc Blondin fest. Konkret steht eine Nachzahlung von 120.000 Euro für die Zeit von 2007 bis 2011 im Raum. Ein weiterer Betrag für 2012 bis 2016 muss noch ermittelt werden.

"Ungemach" droht nach Einschätzung von Marc Blondin, der auch Vorsitzender des Sportausschusses der Stadt Krefeld ist, den Sportvereinen auch durch die Neuregelung des Paragrafen 2 b des Umsatzsteuergesetzes, das am 1. Januar dieses Jahres in Kraft getreten sei. In der Neuregelung geht es darum, Leistungserbringungen gegen Entgelt darauf hin zu überprüfen, ob sie zukünftig der Umsatzsteuer unterliegen oder nicht. Das betrifft voraussichtlich einige Bereiche der Stadtverwaltung Krefeld, was im Einzelnen noch umfassend geklärt werden müsse, meint Blondin. in speziellen Fällen müsse nun der Steuersatz von 19 Prozent anstatt sieben Prozent berechnet werden, da die Gemeinnützigkeit aberkannt wurde. Das sei für die Sportvereine nicht verkraftbar. Deshalb müsse diese Regelung geändert werden. Ansonsten stünden viele Sportvereine "vor dem Aus", befürchtet Marc Blondin, der an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und den nordrhein-westfälischen Landesfinanzminister Norbert Walter-Borjans appelliert "vereinsfreundliche Regelungen" herbeizuführen.

(sti)
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