Krefeld CDU-Ratsfrau prangert Zustände in Bordellen an

Krefeld · Im Zusammenhang mit der Aktualisierung des Vergnügungssteuerkonzeptes der Stadt hat die CDU-Ratsfrau Simone Roemer in der jüngsten Ratssitzung die Zustände in Krefelder Wohnungsbordellen angeprangert und der Stadt indirekt Versäumnisse vorgeworfen. Sie verwies auf einschlägige Internet-Einträge, die wohl so widerlich sind, dass sie sie nicht zitieren wollte, um, wie sie sagte, die Ratsmitglieder nicht zu schockieren.

Roemer griff damit ein Thema auf, das auch Polizeipräsident Rainer Furth am Herzen liegt. Furth hatte mehrfach auf menschenverachtende Zustände in der Wohnungsprostitution hingewiesen und betont, dass in diesem Bereich die Polizei wenig Ansätze zur Bekämpfung von Missständen habe. Laut Furth hat vor allem die Stadt über bau- und steuerrechtliche Instrumente Möglichkeiten zur Eindämmung dieser Art der Ausbeutung von Frauen.

Oberbürgermeister Frank Meyer wies Roemer darauf hin, dass solche sozialpolitischen Missstände nicht über das Vergnügungsstättenkonzept zu regeln seien; dabei gehe es um städtebauliche und gewerberechtliche Fragen. Planungsdezernent Martin Linne ergänzte, eine Stadt dürfe Bordelle nicht verbieten, wenn sie rechtlich einwandfrei geführte Gewerbebetriebe seien. Denn, so Linne, "Bordelle sind keine Vergnügungsstätten im Sinne des Gesetzes". Als einmal Unruhe im Saal aufkam, ermahnte Meyer den Rat, man habe sich darauf verständigt, bei diesem Thema auf "Schenkelklopfer"zu verzichten.

(vo)
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