Krefeld Chöre beim Dreikönigssingen in St. Matthias

Krefeld · Nicht alle Mitwirkenden und Gäste schafften es am Samstagnachmittag in die Kirche St. Matthias Hohenbudberg. Einige blieben bei der Blitzeisattacke buchstäblich auf der Strecke, und es gab mehrere Leichtverletzte und einen Knochenbruch. Dennoch konnte die Solistengruppe "Concertino magna voce ad libitum" circa 120 Zuhörer zu ihrem Dreikönigskonzert begrüßen.

Die Sopranistinnen Brigitte Storz und Angela Langjahr, die Mezzosopranistinnen Birgit Linden und Wiltrud Schaus, die Altistin Gabriele Beuthner, der Tenor Arno Willms und Bass-Bariton Matthias Storz bilden die Solistengruppe, und sie wurden von Wolfgang Mertens an Piano und Orgel begleitet.

Es war ein umfangreiches Programm, das sich das Ensemble zurechtgelegt hatte, und da war es gut, dass es Unterstützung hatte. Der Uerdinger Männergesangverein von 1848, dessen Leiter Axel Quast auch die Gesamtleitung übernommen hatte, und ihre Freunde vom GV Bockumer Sängerbund 1884 waren mit vereinten Stimmen angetreten.

Das Concertino und die vereinten Chöre eröffneten mit dem "Ave Maria", das gleich eine Überraschung beinhaltete, denn es handelte sich um die selten gehörte Fassung von Karl May, die er nicht nur textlich, sondern auch als Komponist geschaffen hat. Sodann folgte ein Block der Chöre. Willy Trapps "Klänge der Freude" erfüllten die Kirche tatsächlich noch einmal mit der Wärme der Weihnachtsfreude. Amanda McBrooms "Die Rose", Ludwig van Beethovens "Hymne an die Nacht" und das "Trommellied", besser bekannt als "Johnny Tambour" verfehlten ihre Wirkung ebenfalls nicht. Sodann konnten sich die Stimmen der Solisten in der herrlichen Akustik der Kirche St. Matthias entfalten. "Jerusalem" von Adam/Ihlau, "Weihnachten bin ich zuhause" aus der Feder von Werner Twardy, auch bekannt als Daddy Monrou, "Träume unterm Christbaum" von Robert Stolz, "Die Engel frohlocken" von G. A. Homilius sowie B. A. Aufschnaiters "Laufet Ihr Hirten" bereiteten große Freude.

Nur dem Umstand, dass die Aufführenden darum gebeten hatten, von Zwischenapplaus abzusehen, um die Veranstaltung nicht überlang werden zu lassen, war es geschuldet, dass während des ganzen Konzerts nicht geklatscht wurde. Aber mitsingen durfte das Publikum gelegentlich, und das tat es gern. Die Texte zu "O du Fröhliche" und "Es führt drei König' Gottes Hand" standen ausgedruckt zur Verfügung, und auch beim Refrain zu einer Mundart-Fassung von "Gloria in excelsis deo" gekonnt vorgetragen von Tenor Arno Willms, war die Mitwirkung der Gäste gefragt.

Ein besonders innig gesungenes "Dona nobis pacem", komponiert von dem bekannten Musikdirektor Otto Groll aus dem nahen Ruhrgebiet, leitete einen zweiten Chorblock ein mit den Liedern "Alle Himmel singen" von Wilhelm Heinrichs, "Weihnachtsglocken" von Hermann Sonnet und "Lobt den Herrn der Welt" von Willy Trapp.

Eingerahmt wurde dieser von zwei weiteren Blöcken der gastgebenden Solisten. Das aus Oberitalien stammende Duett "Als Jesus ward geboren" sowie zwei zum Dreikönigsfest besonders gut passende Wiegenlieder ragten heraus: zum einen das "Wiegenlied" von Peter Tschaikowsky, interpretiert von Angela Langjahr, zum anderen "Mein Kind schlaf ein", eine Reminiszenz an die jung ums Leben gekommene Sängerin Alexandra, gesungen von Gabriele Beuthner.

Mit Joseph Schnabels von allen Gesangsstimmen gemeinsam vorgetragenen "Transeajmus usque Bethlehem", in dem endlich auch Bass-Bariton Matthias Storz sein Solo hatte, fand das Konzert einen stimmungsvollen Abschluss und erntete schließlich den verdienten begeisterten Applaus.

(RP)
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