Krefeld Clarenbachhaus: Verkauf statt Abriss

Krefeld · Für das ehemalige Gemeindehaus der Lutherkirche gibt es bereits mehrere Kaufinteressenten.

 Das Clarenbachhaus steht seit längerer Zeit leer. Eigentlich war der Abriss geplant. Jetzt wird das Haus in einem Immobilienportal angeboten.

Das Clarenbachhaus steht seit längerer Zeit leer. Eigentlich war der Abriss geplant. Jetzt wird das Haus in einem Immobilienportal angeboten.

Foto: Lammertz

Kehrtwende in Sachen Clarenbachhaus: Das ehemalige Gemeindehaus der Lutherkirche steht jetzt zum Verkauf. In einem Immobilienportal wird das Gebäude mit elf Zimmern, 130 Quadratmetern Wohnfläche und einem Grundstück von 1200 Quadratmetern als "Besondere Immobilie" zum Verkauf angeboten. "Wohnen und arbeiten, Wohnimmobilie mit Veranstaltungshalle und sieben Nebenräumen" heißt es in der Anzeige. Geforderter Preis: 380 000 Euro. Der beauftragte Makler Karl-Heinz Schmitz erklärt den Preis als "Wert des Grundstücks plus Rohbau". Dass der Bau umfassend saniert werden müsse, sei einkalkuliert.

Vor rund einem Jahr hatte die Lutherkirchengemeinde zunächst bekannt gegeben, dass das Clarenbachhaus abgerissen und auf dem Grundstück Parkplätze für die Gemeinde und das Haus der Familie entstehen sollten. "Wir hätten es gut gefunden, das Grundstück im Besitz der Gemeinde zu behalten", sagt Pfarrerin Sabina Busmann. Doch der Gemeindeverband als Eigentümer des benachbarten "Haus der Familie" habe überraschend einen Rückzieher gemacht.

Gemeindeverbands-Vorsitzender Volker Hendricks erklärt: "Abbruch, Entsorgung und Neubau von Parkplätzen wären einfach zu teuer gewesen. Das können wir in der jetzigen Situation nicht realisieren." Dass die Kosten zu hoch sein würden, habe man erst nach Einstieg in detailliertere Planungen festgestellt. Es seien auch Ideen geprüft worden, umzubauen und betreutes Wohnen anzubieten. "Aber es ist nicht unsere Aufgabe, mit unserem Kapital so umzugehen", sagt Hendricks. Jetzt soll also ein Investor gesucht werden, der die Immobilie neben dem Helios-Klinikum kauft.

Für Lutherkirchen-Pfarrerin Busmann wäre es auch eine Option, die beiden auch im Gebäude befindlichen Wohnungen zunächst für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Dass das Clarenbachhaus nicht mehr für die Gemeindearbeit zur genutzt werden kann, bedauert sie nicht. Der Umzug in die Lutherkirche sei ein guter Erfolg. Zudem spare die Gemeinde jährlich rund 15.000 Euro, die der Unterhalt des Clarenbachhauses gekostet habe.

Makler Schmitz berichtet auf Anfrage unserer Zeitung, es gebe mehrere Anfragen und sogar zwei ernsthafte Kaufinteressenten. Einer davon habe bereits ein Angebot abgegeben, über das in den nächsten zwei Wochen entschieden werden soll. Konkret handele es sich bei den Interessenten zum einen um eine christliche Gemeinde, die eine Veranstaltungshalle suche, zum anderen um ein Unternehmen, das eine mobile Station für orthopädische Geräte im Clarenbachhaus unterbringen will.

(cpu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort