Krefeld Covestro steigert die Absatzmengen

Krefeld · Covestro lastet die Anlagen in Uerdingen und an anderen Standorten besser aus und steigert damit bei höheren Absatzmengen die Profitabilität. Gleichzeitig sank der Konzernumsatz wegen niedriger Verkaufspreise.

 November 2015: Covestro investiert drei Millionen Euro in Uerdingen in eine neue Schuppenwalze. Sie wird mit einer Kältemittelanlage tiefgekühlt und in das flüssige MDI-Produkt "eingetaucht". Durch die Kälte verfestigt sich das flüssige MDI an der Walze. Diese Schicht wird abgetragen und automatisch in Fässer eingefüllt. Durch eine neue Fließband- und Robotertechnik werden die Fässer dann palettiert. Dank dieser Automatisierung kann die Anlage bei Bedarf auch deutlich höhere Mengen verarbeiten. Der MDI-Betrieb ist somit für die steigende Nachfrage bestens gerüstet.

November 2015: Covestro investiert drei Millionen Euro in Uerdingen in eine neue Schuppenwalze. Sie wird mit einer Kältemittelanlage tiefgekühlt und in das flüssige MDI-Produkt "eingetaucht". Durch die Kälte verfestigt sich das flüssige MDI an der Walze. Diese Schicht wird abgetragen und automatisch in Fässer eingefüllt. Durch eine neue Fließband- und Robotertechnik werden die Fässer dann palettiert. Dank dieser Automatisierung kann die Anlage bei Bedarf auch deutlich höhere Mengen verarbeiten. Der MDI-Betrieb ist somit für die steigende Nachfrage bestens gerüstet.

Foto: Covestro

Das Covestro-Werk in Uerdingen (vormals Bayer Material Science) hat wie die Produktionsstätten der Aktiengesellschaft in Asien und Amerika auch im zweiten Quartal deutlich mehr produziert als in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Dies teilte der Werkstoffhersteller gestern mit. Covestro habe die erfolgreiche Entwicklung des ersten Quartals auch in den Monaten April bis Juni fortgesetzt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (bereinigte EBITDA) habe im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,8 Prozent auf 542 Millionen Euro zugenommen. Wesentlicher Grund dafür seien höhere Absatzmengen im Kerngeschäft in den Segmenten Polyurethanes und Polycarbonates gewesen. Die abgesetzte Menge im Kerngeschäft (in Kilotonnen) nahm im zweiten Quartal 2016 auf Konzernebene mit 7,7 Prozent deutlich gegenüber der abgesetzten Menge im Vorjahresquartal zu.

"Wir haben im zweiten Quartal erneut starke Ergebnisse erzielt und damit die gute Entwicklung des ersten Quartals fortgesetzt. Wir lasten unsere Anlagen zunehmend besser aus und steigern damit bei höheren Absatzmengen unsere Profitabilität", sagte der Vorstandsvorsitzende Patrick Thomas. "Aufgrund der positiven Entwicklung im ersten Halbjahr heben wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr 2016 an." Das Unternehmen rechnet nun mit einem weiteren Mengenwachstum im Kerngeschäft. Der Konzernumsatz sank im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 6,9 Prozent auf 2,99 Milliarden Euro. Der Rückgang resultiert hauptsächlich aus einem niedrigeren Verkaufspreisniveau in allen drei Segmenten, insbesondere im Segment Polyurethanes. Der Rückgang der Verkaufspreise war im Wesentlichen eine Folge niedrigerer Rohstoffpreise. Zudem hatten Währungseffekte einen leicht negativen Einfluss auf den Konzernumsatz. Trotz niedrigerer Konzernumsätze legte das Konzernergebnis mit 230 Millionen Euro deutlich zu.

Im zweiten Quartal erhöhten sich die abgesetzten Kernmengen des Segments Polyurethanes mit neun Prozent deutlich. Die Erhöhung resultierte insbesondere aus den Produktgruppen Toluylen-Diisocyanat (TDI) und Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI), das unter anderem mit neuen Maschinen in Uerdingen hergestellt wird. Die Produktgruppe Polyether-Polyole (PET) wies ein leichtes Mengenwachstum auf. Das Segment Polycarbonates - dazu zählt die in Uerdingen produzierte Marke Macrolon - verzeichnete ebenfalls ein deutliches Plus der abgesetzten Mengen im Kerngeschäft von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Absatzmengen legten in allen Regionen mit Steigerungen in nahezu allen Abnehmerbranchen zu. Höhere Mengen und bessere Margen trugen zum guten Ergebnis bei.

Insgesamt ergibt sich laut Covestro für das erste Halbjahr ein positives Bild. Die abgesetzte Menge im Kerngeschäft nahm gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 auf Konzernebene um 8,1 Prozent deutlich zu. Das bereinigte EBITDA stieg um 14,9 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Der Umsatz verringerte sich auch über das Halbjahr gesehen gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro aufgrund eines niedrigeren Verkaufspreisniveaus in allen operativen Segmenten. Wechselkurse hatten zudem einen leicht negativen Effekt. Das Konzernergebnis des Covestro-Konzerns verbesserte sich hingegen signifikant um 54,3 Prozent auf 412 Millionen Euro.

Im zweiten Quartal hat Covestro die restlichen Darlehen gegenüber Bayer in Höhe von 810 Millionen Euro wie geplant vollständig getilgt. Im Vergleich zum 31. Dezember 2015 hat das Unternehmen zudem die Finanzverschuldung von 2,9 Milliarden Euro auf 2,2 Milliarden Euro signifikant reduziert. Dadurch hat sich das Finanzprofil des Unternehmens weiter verbessert.

Covestro gehört zu den weltweit größten Polymer-Unternehmen. Geschäftsschwerpunkte sind die Herstellung von Hightech-Polymerwerkstoffen und die Entwicklung innovativer Lösungen für Produkte, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung finden. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobilindustrie, die Elektro-/Elektronik-Branche sowie die Bau-, Sport- und Freizeitartikelindustrie. Covestro produziert an 30 Standorten weltweit und beschäftigt per Ende 2015 rund 15.700 Mitarbeiter (umgerechnet auf Vollzeitstellen).

(RP)
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