Krefeld Das könnte aus "Et Bröckske" werden

Krefeld · Architekt Knut Dunkhorst hat eine Planung für "Et Bröckske" und das benachbarte Trümmergrundstück entwickelt. Sie basiert auf dem Abriss des maroden Gebäudes, das aber unter vorläufigen Denkmalschutz gestellt wurde.

 Der Entwurf des Krefelder Architekten Knut Dunkhost mit transparentem Treppenhaus.

Der Entwurf des Krefelder Architekten Knut Dunkhost mit transparentem Treppenhaus.

Foto: Entwurf: Knut Dunkhorst

Wenn das marode Gebäude des Traditionsgasthauses "Et Bröckske" an der Ecke Markt- und Wiedenhofstraße abgerissen werden dürfte, könnte an dessen Stelle und auf dem benachbarten Trümmergrundstück - eines der letzten in der gesamten Stadt - ein Ensemble im Stil des bestehenden Gebäudes entstehen. Das wurde nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg in den 50er Jahren wieder aufgebaut, steht nun seit Jahren leer und verfällt zusehends.

"Ich werde nach wie vor immer wieder von Bürgern, insbesondere auch von den Geschäftsleuten der Marktstraße angesprochen, wie es denn nun mit dem Bröckske weitergehe", sagt der ehemalige Bezirksvorsteher Krefeld-Mitte, Peter Kaiser. Der wurde Anfang 2012 von Architekt Knut Dunkhorst angesprochen, der die Planung gerade erarbeitet hatte und von Kaiser wissen wollte, was die Politik davon halte. "Ich hatte den Entwurf mit dem Planungsamt abgestimmt und dafür Lob und Anerkennung bekommen", sagt der Architekt.

Im Vorfeld hatte Dunkhorst - noch vor Anmeldung der Insolvenz - mit der Eigentümer-Familie Wirichs gesprochen. "Wir hatten den Kauf vertragsreif ausgehandelt", so der Architekt, der einen Düsseldorfer Investor mit guten Kontakten zur Gastronomie bis heute an der Hand hat. "Dann machte mich Peter Kaiser darauf aufmerksam, dass das Bröckske als altes Stück Krefeld möglicherweise unter Denkmalschutz gestellt werden könnte. Das hätte natürlich große Konsequenzen für die Umsetzbarkeit gehabt. Deshalb hatten wir noch einmal mit der Familie Wirichs in Person von André Decker gesprochen, der dann bei der Stadt einen Abbruchantrag einreichte, der unbeantwortet blieb. Stattdessen wurde das Bröckske unter vorläufigen Denkmalschutz gestellt."

 Derselbe Blickwinkel auf das bestehende "Bröckske"-Gebäude.

Derselbe Blickwinkel auf das bestehende "Bröckske"-Gebäude.

Foto: T. Lammertz

Der Planungsentwurf, der auf dem Abriss des Bröckske und der benachbarten Trümmer beruht, sieht an der Ecke Markt- und Wiedenhofstraße bis hin zum Platz an der Alten Kirche ein Gebäude in der bisherigen Optik vor, dessen Erdgeschoss als Gastronomie- und Veranstaltungsstätte genutzt werden soll. In den Obergeschossen sind Wohnungen vorgesehen. Daneben schließt sich das transparente Treppenhaus an, das den Durchblick von der Marktstraße zum Kirchplatz ermöglicht und diesen mit dem Willy-Göldenbachs-Platz per Sichtachse verbindet.

Im Anschluss entstünde ein ebenfalls in "alter" Optik gehaltener Bau mit Geschäften im Erdgeschoss und wiederum Wohnungen in den Obergeschossen. "Insgesamt könnten so die Marktstraße und die gesamte Umgebung des historischen Stadtkerns deutlich aufgewertet werden", meinen Dunkhorst und Kaiser. Stattdessen verfällt das bestehende Gebäude weiter, an dem bereits zeitweilig Absperrungen nötig geworden waren.

(RP)
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