Rüdiger Höfken im Interview Das Podio bleibt bis Sommer 2016 mobil

Krefeld · Rüdiger Höfken installiert eine neue Comedyreihe mit Überraschungsgästen. Samstag hat "Kabarett Surprise" Premiere.

 Rüdiger Höfken startet eine neue Kabarettreihe im Theaterfoyer. Samstag ist Premiere. Die Reihe soll auch auf anderen Krefelder Bühnen zu sehen sein.

Rüdiger Höfken startet eine neue Kabarettreihe im Theaterfoyer. Samstag ist Premiere. Die Reihe soll auch auf anderen Krefelder Bühnen zu sehen sein.

Foto: TON

Herr Höfken, Sie haben am Samstag Premiere mit einem Überraschungsprogramm. Natürlich wollen Sie dazu nichts verraten. Aber eine wichtige Frage müssen wir klären: Sprechen Sie "Kabarett Surprise" französisch oder englisch aus - sürpries oder sürprais?

Höfken Französisch - wir haben uns da tatsächlich vom berühmten Omelette surprise inspirieren lassen. Denn wir wollen unsere Gäste und den Inhalt des Abends nicht ankündigen. Das Konzept haben wir in Österreich entdeckt. Da werden die Gäste allerdings eine Woche vor dem Auftritt bekannt gegeben. Unsere Zuschauer müssen uns vertrauen. Das tun viele, die uns seit Jahren begleiten. Die kommen nicht nur, wenn wir mit großen Namen locken.

Das ist das Gute an einer eingeschworenen Zuschauerklientel, die das Podio seit Jahren auch bei allen Standortwechseln begleiten. Aber kann man die überhaupt noch überraschen?

Höfken Wir denken schon. Wir wollen auch neue Gesichter präsentieren, auch junge Leute und Künstler, die in unserer Region noch nicht so bekannt sind. Dabei würden wir gerne auch bissen in den Bereich Zauberei und Artistik gehen.

Die erste Spielzeit ohne eigenes Theater ist halb rum. Sie bespielen das Glasfoyer des Theaters, die Friedenskirche, geben ein Gastspiel in Herz Jesu Königshof, veranstalten das Lachblütenfestival im Sommer im Botanischen Garten und das Glühwein-Cabarett im Stadtwaldhaus. Präsent sind Sie. Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus?

Höfken Wir sind sehr zufrieden. Es ist alles so gut gelaufen, dass wir die Kooperationen mit dem Theater verlängern. Und auch mit dem Kulturpunkt Friedenskirche und dem Glühwein-Cabarett im Stadtwaldhaus wird es weitergehen.

Bis Sommer 2016 bleibt das Podio also mobil. Brauchen Sie da überhaupt noch ein eigenes Theater? Ist dieses Modell nicht viel billiger?

Höfken Billiger ist das nicht: Wir zahlen Miete und Technik, haben einen Lagerraum für unseren Fundus. Auch wenn wir keine monatlichen Fixkosten für einen festen Theaterraum haben - es ist eine Plus-Minus-Null-Rechnung. Wir könnten damit keine eigene Produktion auf die Beine stellen, aber dafür fehlt uns ja wiederum die eigene Bühne.

Warum ist so schwierig, in Krefeld passende Räume zu finden?

Höfken Wir haben uns viel angesehen. Aber es hat sich immer bestätigt: Was wir bei der Brauerei Königshof hatten, war ideal - von der Größe, vom Standort, von der Gastronomie. Wir wollen keinen Rückschritt machen. Und oft scheiterte es ganz banal daran, dass Räume zu niedrig sind, mitten im Wohngebiet liegen, zu teuer oder mit zu großen Investitionen verbunden wären.

Aber Spielmüdigkeit und Gedanken ans Aufhören gibt es nicht?

Höfken Nein. Wir suchen weiter. Wir müssen natürlich irgendwann entscheiden wie es weiter geht, vielleicht ergibt sich dabei auch ein ganz neues Konzept. Zurzeit sind wir zufrieden. Wir haben zwar weniger Termine, dafür können wir im Theater 120 Plätze füllen, das ist doppelt so viel wie im Podio. Außerdem habe ich viele Auftritte auswärts. Da kommen wir mit vielen Leuten in Kontakt, können auch Kontakte knüpfen und so wieder interessante Künstler erstmals nach Krefeld holen.

PETRA DIEDERICHS FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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