Krefeld Denkmal Haus Schönhausen steht zum Verkauf

Krefeld · Nach dem Auszug der Sportlotterie dachte Eigentümer Gerald Wagener zunächst offenbar an eine Nutzung als Kita.

 Haus Schönhausen steht zum Verkauf: Der verlangte Preis soll 1,2 Millionen Euro betragen.

Haus Schönhausen steht zum Verkauf: Der verlangte Preis soll 1,2 Millionen Euro betragen.

Foto: Thomas Lammertz

Das wunderbar sanierte Haus Schönhausen steht nach mehrmonatigem Leerstand zum Verkauf. Für 1,2 Millionen Euro ist die Immobilie zu haben. Der Krefelder Geschäftsmann Gerald Wagener von der Auric AG hatte das Denkmal erworben, viel Geld in die Renovierung gesteckt und die Deutsche Sportlotterie als Mieter gewonnen. Die kehrte Krefeld jedoch nach kurzer Zeit den Rücken. Anlaufschwierigkeiten führten dazu, dass die neue gemeinnützige Lotterie zur Förderung von Sportlern, die sich auf die Olympischen Spiele vorbereiten, sich dem Deutschen Lotto- und Totoblock anschloss.

Nach Informationen der Rheinischen Post wurde in der Zwischenzeit intensiv über neue Nutzungen für das Haus Schönhausen nachgedacht. Favorit soll die Umwandlung in einer Kindertagespflege für den Nachwuchs der Beschäftigten der Fressnapf Tiernahrungs GmbH gewesen sein. Bekanntlich versucht Fressnapf-Gründer Torsten Toeller seit Jahren einen Werkskindergarten im Stadtteil Linn nahe der Firmenzentrale zu errichten. Im Gewerbegebiet sei eine solche Einrichtung nicht zulässig, erfuhr er schon früh. Die Alternative, eine alte, ungenutzte Schule umzubauen, wurde bis heute nicht realisiert. Und auch der Plan für Haus Schönhausen, dort 28 Kinder zu betreuen, ist gescheitert.

Dabei stand sogar schon ein Betreiber parat: die Wekita, die mehrere Einrichtungen in Düsseldorf und in München betreibt. Gespräche mit Vertretern der Bauordnung, der Denkmalbehörde und der Feuerwehr sollen bereits geführt worden sein. Eine Architektin, die bereits für die Stadt eine Kindertagesstätte gebaut hat, soll sich dem Vernehmen nach, um die planerischen Dinge gekümmert haben. Die Initiatoren waren zunächst optimistisch gestimmt, zogen dann jedoch nach sechs Monaten Planungszeit einen Schlussstrich. Grund: Das Jugendamt der Stadt Krefeld -Abteilung Jugendpflege - hatte Bedenken. Wagener wollte gestern auf Anfrage unserer Redaktion sich nicht zum Thema äußern. Für Wekita-Geschäftsführer Tim Brückmann ist das Projekt erledigt. Zur Sache äußere er sich nicht.

Hinter den Kulissen war allerdings Kritik zu hören. Unverständnis herrschte über die "willkürliche Auslegung" der Vorschriften. Die Beteiligten, so heißt es, könnten nicht verstehen, dass "in eine Ü3 Kindertagespflege nur Jungen und Mädchen bis zwei Jahren aufgenommen werden sollen". Die Stadt kündigte an, sich morgen zu den Gründen äußern zu wollen.

Nach Informationen unserer Redaktion gibt es zwei Kaufinteressenten für Haus Schönhausen, die den verlangten Preis zu zahlen bereit sein sollen. Sollte die Stadt von ihrem Rückkaufsrecht Gebrauch machen, müsste sie dann ebenfalls 1,2 Millionen Euro auf den Tisch legen.

(RP)
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