Krefeld Der neue Kinderstadtplan für Fischeln

Krefeld · Krefelds bevölkerungsstärkster Stadtteil hat jetzt seinen eigenen Kinderstadtplan. Er soll Kindern helfen, sich selbstständig und sicher in ihrem Quartier zu bewegen. Die ersten Exemplare wurden jetzt in der Südschule verteilt.

 Tom und Ariana, Viertklässler der Südschule, mit dem drei A4-Seiten großen Kinderstadtplan für Fischeln. Viele Fischelner Straßen - in Hellblau eingezeichnet - sind Tempo-30-Zonen. Hauptverkehrsstraßen sind gelb dargestellt. cpu

Tom und Ariana, Viertklässler der Südschule, mit dem drei A4-Seiten großen Kinderstadtplan für Fischeln. Viele Fischelner Straßen - in Hellblau eingezeichnet - sind Tempo-30-Zonen. Hauptverkehrsstraßen sind gelb dargestellt. cpu

Foto: CArola Puvogel

Der neue Kinderstadtplan für Fischeln ist da. Die mittlerweile achte Krefelder Kinderstadtplan-Ausgabe soll dazu beitragen, dass Fischelner Kinder sich gut in ihrem Umfeld orientieren und sichere Wege durchs Quartier auswählen können. Die Arbeit mit der kindgerecht und kunterbunt gestalteten Karte soll natürlich von Eltern und Lehrern unterstützt werden. Erste Exemplare der 2500 starken, vom Chempark gesponserten Auflage wurden daher gleich in der Südschule verteilt.

"Kinder sollen lernen, sich im eigenen Stadtteil zurechtzufinden", sagt Markus Schön, Leiter des Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung. Selbstständigkeit ist das große Stichwort in Zeiten der vielzitierten Helikopter-Eltern, die ihre Kinder am liebsten bis ins Klassenzimmer fahren wollen. "Vielleicht können wir mit dem Stadtplan Anreize schaffen, dass Eltern und Kinder gemeinsam schauen, was sichere Fußwege sind, die Grundschüler allein bewältigen können", sagt Schön. Helfen soll eine eindeutige Farbgebung: In Gelb sind die Straßen dargestellt, die große Vorfahrtsstraßen sind und daher lieber gemieden werden sollten. Ins Auge springt die Tatsache, dass die meisten Straßen in Fischeln Tempo-30-Zonen sind, diese sind in Hellblau markiert. Hinzu kommen einige wenige dunkelblaue so genannte Spielstraßen. Spielplätze, Schulen, Büchereien, Jugendeinrichtungen, Feuerwehr, Rathaus Sportplätze und das Schwimmbad sind ebenso eingezeichnet, wie die Elternhaltestelle der Südschule am Friedhof.

Südschul-Rektorin Sandra Gringel berichtet, dass diese nicht übermäßig gut angenommen wird. "Eltern wollen nicht an der Schule vorbei zum Friedhof fahren, sondern setzen ihre Kinder lieber direkt hier ab", erklärt sie das Problem. Sie will nun eine neue Werbeaktion für die Haltestelle starten und vor allem auch ihre Schüler mit ins Boot holen. Das könnte gelingen: Das "Zu Fuß zur Schule gehen" findet auf der Rückseite des Kinderstadtplans viel Unterstützung - und zwar von den Kindern selbst: In großen Sprechblasen haben sie notiert, warum sie gern zur Schule laufen. Fachbereichsleiter Schöns Lieblingsargument: "...weil ich selbstständig bin!" Aber auch "... ich dann mit meiner Freundin zur Schule gehen kann", oder "...weil man coole Sachen entdecken kann".

Mario Bernards, Leiter des Chempark-Bürgerdialogs, lobt den Kinderstadtplan als "gutes Produkt". Bereits zum wiederholten Male hat der Chempark den Druck gesponsert, weil so Bernards "Sicherheit für uns höchste Priorität hat".

Der Kinderstadtplan liegt im Fischelner Rathaus aus und wird in den Schulen verteilt.

(RP)
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