Krefeld Der Schreibtisch des Oberbürgermeisters: Leer - und bereit für den Neuen
Krefeld · Es ist ein Bild mit Symbolkraft: Im Arbeitszimmer des Oberbürgermeisters von Krefeld befinden sich keine persönlichen Gegenstände mehr - Amtsinhaber Gregor Kathstede (CDU) hat das Zimmer geräumt. Sein Nachfolger Frank Meyer (SPD) wird am kommenden Mittwoch das erste Mal in dem Schreibtischstuhl an seiner neuen Wirkungsstätte Platz nehmen. Am Tag zuvor endet die Amtszeit von Gregor Kathstede.
Den offiziellen Amtseid wird Meyer bei der nächsten Ratssitzung ablegen; die Zeremonie folgt der Gemeindeordnung und dem Landesbeamtengesetz. Gemäß Paragraf 65, Absatz 3, der Gemeindeordnung wird der Oberbürgermeister "vom Vorsitzenden (ehrenamtlicher Stellvertreter oder Altersvorsitzender) in einer Sitzung des Rates vereidigt und in sein Amt eingeführt". Bei der Vereidigung hat er den Diensteid gemäß Paragraf 46 des Landesbeamtengesetzes von NRW zu leisten. Der Eid hat folgenden Wortlaut: "Ich schwöre, dass ich das mir übertragene Amt nach bestem Wissen und Können verwalten, Verfassung und Gesetze befolgen und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe." Der Eid kann auch ohne die Worte "So wahr mir Gott helfe" geleistet werden. Das wird ein erster Akzent bei Frank Meyer sein. Er ist überzeugter evangelischer Christ; als Jugendlicher hat er sich vorstellen können, Pfarrer zu werden. Der Verzicht auf den Gottesbezug deutet allerdings nicht auf Distanz zur Kirche; es gibt auch die Überzeugung, wonach weltliches Amt und religiöse Überzeugung tunlichst getrennt bleiben.