Krefeld Der Zoo baut Außenanlage für Schimpansen

Krefeld · 250 Euro für zwei Personen kostet das Vergnügen, für drei Stunden exklusiv hinter die Zookulissen sowie in die Wohn- und Schlafzimmer der (Menschen-)Affen zu schauen.

Krefeld: Der Zoo baut Außenanlage für Schimpansen
Foto: Lammertz Thomas

Der Krefelder Zoo ist weiter auf Erfolgskurs. Sowohl die Ergebnisse des vergangenen Jahres als auch der Ausblick für 2017 stimmen Direktor Wolfgang Dreßen positiv. "Bei der Besucherentwicklung geht es weiter aufwärts, bei der Gestaltung und Modernisierung sind wir auf dem richtigen Weg", so Dreßen. Unter anderem die neue Nashornsavanne sowie Jungtiere bei Nashörnern und Orang Utans zogen die Gäste in ihren Bann. 45.000 verkaufte Tageskarten allein im Juli vergangenen Jahres waren ein Allzeithoch für diesen Monat. Mit mehr als 280.000 verkauften Tageskarten (+5,5 Prozent) und 12.426 Jahreskarten (+4,5 Prozent) stieg die Begeisterung für Krefelds wichtigsten Werbeträger. Übrigens: Für die Dauerkartennutzer könnte sich noch in diesem Jahr Entscheidendes ändern. "Wir wollen das Kassensystem dahingehend modernisieren, dass auch die Anzahl der Besuche der Jahreskartenbesitzer gezählt werden. Dazu wird die Papp- durch eine Plastikkarte samt QR-Code ersetzt, die elektronisches Zählen ermöglicht."

Im Zoo erwarten die Gäste in diesem Jahr neue Höhepunkte. "Bautechnisch werden wichtige Meilensteine für die Modernisierung gelegt", verspricht Dreßen. Die Afrika-Savanne wird derzeit um die Erdmännchen-Lodge erweitert, die Eröffnung ist für März geplant. 450.000 Euro kostet das Projekt.

Mit 150.000 Euro vergleichsweise günstig ist da die seit Herbst laufende Sanierung des Vogeltropenhauses. Die Hülle des 1989 erbauten Gebäudes ist von der Qualität noch ganz hervorragend, doch die Licht- und Wärmetechnik lässt zu wünschen übrig. "Sie müssen auf den neuesten Stand gebracht sowie die Flussläufe überarbeitet werden. Vieles ist undicht, auch die Keimfreiheit ist nicht mehr gewährleistet", sagt der Zoochef. Die Tiere haben während der Umbauzeit in einem Außenquartier Unterschlupf gefunden, bis zum späten Frühjahr soll alles neugestaltet und fertig sein. Als weiteres Projekt der Afrika-Savanne ist eine Pelikanlagune in Planung. Baubeginn ist für den Herbst vorgesehen, die Kosten sind noch nicht abschließend berechnet. Eine Herkules-Aufgabe hat der Zoo mit einer neuen Außenanlage für die Schimpansen vor der Brust. "Das Ziel ist ehrgeizig, die Kosten werden im siebenstelligen Bereich liegen", so Dreßen. Stahlnetze sollen eine Flucht der Tiere unmöglich machen, die 2019 in ihr neues Zuhause einziehen können.

Wer den Tieren vorher bereits einmal ganz nah sein will, braucht Geld, Zeit und Ruhe. Der Zoo bietet Exklusivbesuche im Affenhaus mit Expertin Christine Peters an. 150 Euro (250 Euro für zwei Personen) kostet das Vergnügen, für drei Stunden hinter die Zookulissen sowie in die Wohn- und Schlafzimmer der (Menschen-)Affen zu schauen und bei der Zubereitung der Mahlzeiten zu helfen. "Das Angebot richtet sich allerdings nur an Erwachsene. Wichtig ist, dass die Besucher sich strikt an die Anweisungen des Personals halten", erwartet Dreßen. "Menschenaffen können einerseits durchaus gefährlich sein, andererseits sollen die Tiere so wenig wie möglich gestört werden."

Nachzulesen sind viele Angebote, Aktivitäten und Termine auf der Zoowebseite im Internet, die Anfang März im überarbeiteten Design und fürs Handy optimiert wieder an den Start gehen wird.

(RP)
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