Krefeld Die Augen und Ohren von Linn

Krefeld · Die Bezirksdienststelle der Polizei in Linn ist umgezogen - allerdings nur eine Tür weiter. Aber Sylke Welter und Klaus Dieter Spring sind sowieso die meiste Zeit auf der Straße unterwegs.

 Vor der neuen Bezirksdienststelle an der Rheinbabenstraße 106: die Linner Beamten Sylke Welter und Klaus Dieter Spring sowie Erster Polizeihauptkommissar Andreas Heinrich mit Polizeidirektor Michael Schemke (v.l.).

Vor der neuen Bezirksdienststelle an der Rheinbabenstraße 106: die Linner Beamten Sylke Welter und Klaus Dieter Spring sowie Erster Polizeihauptkommissar Andreas Heinrich mit Polizeidirektor Michael Schemke (v.l.).

Foto: Lammertz

Eigentlich hat sich in Linn fast nichts geändert. Mitten im idyllischen Ortskern hat die Polizei ihre Wache. Das war schon immer so. Und doch ist es anders. Die "Heimat" der beiden Bezirksbeamten Sylke Welter und Klaus Dieter Spring ist nicht mehr in der alten Bezirksverwaltungsstelle an der Rheinbabenstraße, sondern eine Tür weiter. "Für uns als Polizei ist es ein Glücksfall, dass wir diese Räume mieten konnten", erklärt Erster Polizeihauptkommissar Andreas Heinrich, der als Leiter für die Bezirksdienststellen zuständig ist. Ein Kollege hatte ihm den Tipp gegeben. Augenzwinkernd fügt er hinzu: "Die meiste Zeit sind die beiden sowieso nicht da."

Das heißt aber nicht, dass Welter und Spring nicht im Einsatz sind. Ihr Revier ist die Straße. "Sie sind unsere Auge und Ohren vor Ort", sagt Michael Schemke, Polizeidirektor und Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz. Das 30 Quadratmeter große Büro wird eigentlich nur bei festen Terminen genutzt. Für die Linner heißt das, sie stehen bei der Polizei zwar oft vor verschlossenen Türen, fühlen sich aber trotzdem nicht alleingelassen. Denn für beide Beamte ist nicht nur die Unform, sondern auch die Handynummer ein wichtiges Signal in Richtung der Bürger. "Die meisten Linner haben die Nummer der Beamten abgespeichert; wer vor der Wache steht, wird noch einmal durch einen Aushang auf die Nummern hingewiesen", beschreibt Heinrich die Situation. Und auch demjenigen, der kein Handy hat, wird geholfen. Ein Druck auf den Notrufknopf neben der Eingangstür - und die Leitstelle meldet sich durch den Lautsprecher.

"Außerdem sind wir ja nie weit weg", so Sylke Welter zu den Außeneinsätzen. Mal sind die Beamten morgens bereits an einer Bushaltestelle im Einsatz, um einen Blick auf Schüler und Autofahrer zu werfen. Aber auch in der Schule oder dem Kindergarten ist das Duo gerne gesehen. "Gerade zu den Jüngsten ist die Beziehung sehr eng und das Vertrauen sehr groß", erzählt die 46-Jährige. Seit 13 Jahren ist sie auf den Straßen in Linn unterwegs. "Es ist diese Nähe zu den Bürgern, die einfach Spaß macht und einen nicht auf die Uhr schauen lässt."

Bei der Arbeitszeit gelten für die beiden Linner ganz eigene Gesetze. "Die Kollegen teilen sich den Dienst so ein, wie es vor Ort erforderlich ist", erklärt Heinrich - und das zwischen sechs und 21 Uhr an sieben Tagen in der Woche. "Das erfordert ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Verantwortung", ergänzt Polizeidirektor Schemke. Doch selbst für Sylke Welter und Klaus Dieter Spring ist irgendwann Feierabend. "Wenn wir die Uniform ausziehen und in Zivil unterwegs sind, erkennt uns so mancher ältere Linner nicht. Bei den Kindern ist das anders. Für die sind wir immer im Einsatz", berichtet die Polizeihauptkommissarin. Dabei gilt der 24-Stunden-Dienst nur für die Handys der Beamten. Dort meldet sich zumindest die Mailbox mit hilfreichen Tipps und verweist an die Leitstelle oder an 110.

(RP)
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