Krefeld Die Bahnschwellen sind marode

Krefeld · Die Pflanzeinfassungen Am Oberend in Krefeld bereiten Wilfried Paul Sorgen. Die aus Bahnschwellen bestehenden Abgrenzungen der Beete sind teilweise völlig verrottet. Von der Stadt erhielt der Bürger auf Anfragen keine Antwort.

 Der Zahn der Zeit hat an den Bahnschwellen, die als Einfassung für Beete genutzt worden sind, kräftig genagt: Das Holz ist verfault und verrottet.

Der Zahn der Zeit hat an den Bahnschwellen, die als Einfassung für Beete genutzt worden sind, kräftig genagt: Das Holz ist verfault und verrottet.

Foto: lammertz

Jedes Mal, wenn Wilfried Paul sein Haus Am Oberend verlässt, regt er sich auf. Das liegt an den Einfassungen der rund vier Mal drei Meter großen Pflanzkästen, die die gesamte Straße in regelmäßigen Abständen zieren. Diese bestehen aus ehemaligen Bahnschwellen, an denen der Zahn der Zeit nagt. Teilweise sind die Schwellen nahezu komplett verrottet, andere bröseln vor sich hin.

"Das Gebiet ist Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre erschlossen worden und damals wurden auch diese Pflanzkästen mit den Bahnschwellen angelegt. Wobei diese Art der Einfassung heute aufgrund der Behandlung mit chemischen Mitteln Sondermüll darstellt", sagt Paul. Die Problematik der zerfallenden Einfassung verfolgt die Anwohner schon seit rund zwei Jahren. Sie wandten sich an die Stadt und schilderten ihre Nöte. Mitarbeiter der zuständigen Ämter waren vor Ort, begutachteten und stellten ebenfalls fest, dass die Zustände katastrophal sind. Doch eine Änderung trat nicht ein. Die Argumentation: Das Geld fehlt, um besagte Einfassungen zu entsorgen und neu zu gestalten. Die Anwohner griffen vereinzelt zu Eigenmaßnahmen. Sie pflanzten Efeu, um die Schwellen überwuchern zu lassen, reparierten notdürftig und pflegten selber, so gut es ging. Doch der Verfall ist im Ganzen nicht zu stoppen.

Nicht nur Paul befürchtet, dass bei einem stärkeren Regen das Innenleben der Kästen auf die Straße geschwemmt werden könnte und damit auch zu einer Gefahr für die Nutzer der Straße wird. "Ich habe dann am 7. Januar 2017 nochmals eine E-Mail an die Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes geschickt. Darin habe ich erneut die Problematik geschildert und um Abhilfe gebeten. Auf diese Mail habe ich bis heute noch keine Antwort erhalten", berichtet Paul. Er und seine Nachbarn fühlen sich mit ihren Sorgen alleine gelassen, dabei wünschen sie sich einfach nur, dass die Pflanzkästen mit einer neuen Umrandung versehen werden.

Doch es sieht so aus, als wenn dieser Wunsch nun in Erfüllung gehen sollte. Was bislang aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht umgesetzt werden konnte, soll in diesem Jahr eine Realisierung erfahren. "Die Ausschreibung für die Erneuerung der Baumbeete und die Fällung von neun, unter anderem durch den durch Birnenprachtkäfer geschädigten Straßenbäumen und eine Neupflanzung von neun Zierkirschen wurde der Bezirksvertretung in der Sitzung im Februar mitgeteilt. Es gab keine Einwände. Die Baumaßnahme und Fällungen sind für Oktober 2017 vorgesehen, die Pflanzung voraussichtlich für November 2017", heißt es von der Pressestelle der Stadt Krefeld. Wenn nun wirklich saniert werden sollte, hat Paul noch einen kleinen Wunsch. "Vielleicht könnte man im Zuge der Sanierungsarbeiten die Parkbuchten, die an eine Wiese angrenzen, mit Sperrbügeln zur Rasenflächenseite hin versehen", sagt Paul.

(RP)
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