Krefeld Die besten Poeten des Slammer-Jahres

Krefeld · Jason Bartsch (20) ist Sieger beim Poetry Slam Jahresfinale "Highlander". In drei Runden von jeweils sechs Minuten gewann er von der Bühne der Fabrik Heeder aus die Herzen des Publikums.

 Die Slam-Jahresbesten vor der poetischen Wörterschlacht im Hof der Fabrik Heeder: (v.r.) Björn Rosenbaum, Moderator Johannes Floehr, Jan Möbus, Sieger Jason Bartsch, Micha-El Goehre, Danny Grimpe, Opener David Grashoff, Bernhard Mescherowsky, Sven Hensel und Sira Busch.

Die Slam-Jahresbesten vor der poetischen Wörterschlacht im Hof der Fabrik Heeder: (v.r.) Björn Rosenbaum, Moderator Johannes Floehr, Jan Möbus, Sieger Jason Bartsch, Micha-El Goehre, Danny Grimpe, Opener David Grashoff, Bernhard Mescherowsky, Sven Hensel und Sira Busch.

Foto: Lothar Strücken

Voll besetzte Reihen und Karten, die bereits Wochen vor dem großen Showdown ausverkauft sind: Das ist seit dem ersten Poetry Slam im Jahre 2008 Standard. Auch der Moderator Johannes Floehr ist mittlerweile zu einem Teil der Tradition geworden und konnte auch diesmal bei der Suche nach dem "Highlander", dem besten Poetry Slammer des Jahres, mit seinem Humor punkten.

Acht Kandidaten aus ganz Deutschland lieferten sich in der Fabrik Heeder ein wortgewandtes Finale, das der 20-jährige Jason Bartsch gewann. Viel Herz und Seele verbarg sich in den Texten des jungen Poeten. Reich an Emotion und geschicktem Witz berührten und verzauberten sie das Publikum für einen kurzen Augenblick. Bartsch konnte sich so gegen seine sieben Konkurrenten behaupten.

Bevor die acht Autoren ihre selbstverfassten Texte vortrugen, eröffnete der Autor und Komiker David Grashoff (Gast bei "TV Total"), der kurzfristig für Felix Bartsch (Bonn) einsprang, den Abend. Welcher Kandidat in die nächste Runde ziehen durfte, entschied dann stets das Publikum. Richtlinien für Form und Inhalt gibt es beim Poetry Slam nicht. Souverän präsentiert wurde ein vielseitiges Programm: Prosa, Lyrik, Kurgeschichten, Gedichte, Seriöses, Witziges. Beim Auftritt von Björn Rosenbaum (Dortmund) waren besonders die Lachmuskeln der Zuhörer beansprucht. Micha-El Goehre (Essen), Gewinner des Poetry Slams 2012, ging dank seines satirischen Textes "Wenn Männer ihre Tage haben, dann aber richtig" mit den meisten Punkten aus der Vorrunde hervor. Auch Jan Möbus (Remscheid) sorgte für viele Lacher. "Humor ist der Schlüssel zum Herzen der Menschen", hieß es in einem seiner Texte. Dem einzigen Krefelder, Bernard Mescherowsky, hing das gesamte Publikum an den Lippen: Er punktete mit einem klassischen Liebesgedicht. Die Texte von Danny Grimpe (Hamburg), Sira Busch (Münster) und Sven Hensel (Bochum) thematisierten Aspekte, die ihnen persönlich wichtig waren und besonders die Jüngeren im Publikum ansprachen. Jason Bartsch (Bochum) ist bei allen drei Auftritten mit sehr viel Gefühl an die Sache heran gegangen und konnte das Publikum in einen Bann ziehen, der es nicht mehr losließ.

Im großen Finale stellte Goehre seinen Beruf als DJ amüsant vor. Bartsch ging in seinem letzten Text an die Frage "Warum macht man überhaupt beim Poetry Slam mit?" heran: "Für den einen Lacher, für die eine Träne, für die Menschen, denen du etwas mitgeben kannst, für die Liebe."

(RP)
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