Krefeld Die Bilder des Werkkunst-Schülers Johann Peter Heek

Krefeld · Der Verein "Kunst und Krefeld" widmet dem Kranenburger Künstler (1934-1994) ab Sonntag eine Ausstellung in der "Alten Post".

 In der Alten Post sind ab Sonntag gemalte Landschaften von Johann Peter Heek zu sehen.

In der Alten Post sind ab Sonntag gemalte Landschaften von Johann Peter Heek zu sehen.

Foto: T Lammertz

Mit einer Ausstellung von Bildern des Kranenburger Johann Peter Heek setzt der Verein "Kunst und Krefeld" eine Reihe fort, in der Künstler vorgestellt werden, für deren Lebenswerk die Werkkunstschule Krefeld von zentraler Bedeutung war. Die Ausstellung, die am Sonntag in der Alten Post eröffnet wird, gibt einen Einblick in die Malerei eines ehemaligen Schülers der Werkkunstschule.

Johann Peter Heek, der von 1934 bis 1994 in Kranenburg lebte, studierte von 1955 bis 1959 an der Werkkunstschule bei Professor Joseph Fassbender und Professor Gerhard Kadow. Hinzu kamen zwei Jahre Studium der Glasmalerei bei Professor Gustav Fünders als Gasthörer. Bereits um 1948, als er eine Polsterer- und Dekorateurlehre begonnen hatte, bestand eine Freundschaft mit Hans und Franz Joseph van der Grinten, die ein Leben lang bestehen sollte und für alle gewinnbringend war. Angeregt durch die künstlerischen Arbeiten der beiden Brüder begann Heek 1953 mit eigenen Experimenten, zunächst mit Druckgrafik und später mit Malerei. Die Brüder begleiteten seine Arbeit nicht nur mit freundschaftlichen Ratschlägen und konstruktiver Kritik, sondern setzten sich auch bei seinen Eltern dafür ein, dass sie ihm das Studium an der Werkkunstschule ermöglichten. Die abstrakten Bilder, die aus eigenem Impuls entstanden waren, ebneten dem Polsterer-Gesellen den Weg in die Werkkunstschule. Dort brachte Kadow Heeks Begabung zur Entfaltung. Heek stellte den Kontakt zu dem Krefelder Künstler Professor Erich W. John her, der damals an der Werkkunstschule Aktzeichnen unterrichtete. John bereicherte dann ein Leben lang die Sammlung van der Grinten mit Zeichnungen und Radierungen.

Als Assistent von Professor Joseph Fassbender brachte Heek den Probedruck einer Fassbender-Radierung in die Sammlung van der Grinten ein, und gab so der gemeinsamen Auseinandersetzung mit der abstrakten Kunst neue Impulse. Die abstrakten Bilder des jungen Künstlers zeigen den Einfluss der Malerei seines Lehrers.

Im Sommer 1973 bekam Heek Kontakt zu einer Gruppe von Studenten der Kunstakademie Düsseldorf, die in der nahe Kranenburg gelegenen Windmühle in Mehr für zwei Wochen Quartier bezogen hatten. Die jungen Künstler wollten vor dem Motiv in der Landschaft arbeiten, ein für die damalige Zeit eher ungewöhnliches Unterfangen. Heek ließ sich von ihrem Elan mitreisen. Nach 20 Jahren abstrakter Malerei begann er, die ihm so vertraute Landschaft des Niederrheins mit Weiden, Pappelreihen und der Weite des Himmels zu malen, in immer neuen Variationen. Aus der Erfahrung mit der abstrakten Malerei entwickelte er eine Methode, Landschaften in einer strengen Art sehr reduziert darzustellen, in sehr gedämpften Farben. In den 1990er Jahren wandte Heek sich wieder mehr der Abstraktion zu. Neben Landschaften entstanden abstrakte Kompositionen in hellen Farben. Dabei bildete sich ein Themenfeld heraus, das er in mehr als 100 Bildern behandelt hat: fliegende Vögel. Immer wieder malte er mit leuchtenden Farben, vor allem im blauen Spektrum, in einem kristallinen Umfeld einen Vogel mit ausgebreiteten Schwingen, auf den die ganze Komposition ausgerichtet ist.

Die Ausstellung "Johann Peter Heek - Bilder" wird am Sonntag, 24. September, um 11.30 Uhr im Verein "Kunst und Krefeld", in der Alten Post, Steinstraße 5, eröffnet. Sie ist bis zum 5.November zu sehen.

Öffnungszeiten: mittwochs und donnerstags, 15 bis 18 Uhr, sowie sonntags, 13 bis 16 Uhr.

(RP)
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