Krefeld Die Eschen sterben: Massive Fällarbeiten im Hülser Bruch

Krefeld · Entnommene Bäume werden durch Schwarzerlen ersetzt.

Der Pilz "Falsches Weißes Stengelbecherchen" bringt die Eschen in Krefeld zum Absterben. Aus Gründen der Verkehrssicherung werden ab der kommenden Woche daher massive Fällarbeiten im Hülser Bruch durchgeführt. Die Maßnahmen wurden im Ausschuss für Umwelt, Energie, Ver- und Entsorgung, sowie Landwirtschaft und im Naturschutzbeirat vorgestellt. Bei den zu fällenden Bäumen handelt es sich um kranke und absterbende Eschen. Besonders im Bereich der Waldwege können absterbende Kronenteile, labile fallende Bäume und Äste eine Gefahr für Waldbesucher darstellen. Aus diesem Grund wird für die Arbeiten in Teilbereichen, in denen das sogenannte motormanuelle Arbeiten nicht zu verantworten ist, eine Maschine eingesetzt. Es werden nur die sichtbar geschädigten absterbenden Eschen entnommen, gesunde Bäume bleiben stehen. Für die Dauer der Fällarbeiten werden Wege gesperrt. Im Anschluss werden an den Standorten Schwarzerlen gepflanzt.

Zurzeit geht die Forschung davon aus, dass einige wenige Bäume gegen das Eschentriebsterben resistent sind. Das Eschentriebsterben breitet sich seit einigen Jahren in weiten Teilen Europas aus. Der Verursacher ist ein kleiner aus Asien stammender Schlauchpilz, das "Falsche Weiße Stengelbecherchen". Die Sporen dieses Pilzes werden durch den Wind verbreitet. Junge und alte Bäume sind betroffen. Die befallenen Bäume zeigen zunächst eine Kronenverlichtung durch absterbende Blätter. Eigentlich soll das frühe Abwerfen der Blätter verhindern, dass der Schädling die Triebe erreicht. Doch dem "Falschen Weißen Stengelbecherchen" gelingt es, diese Wächterfunktion des Baumes zu überwinden. Der Pilz greift schon frühzeitig vom Blatt auf den Trieb über. Zu schnell für die Abwehrkräfte der Esche. Weitere Holzfäulepilze, aber insbesondere Infektionen in Verbindung mit dem parasitären holzzersetzenden Pilz Hallimasch, lassen die geschwächten Bäume schnell absterben.

(RP)
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