Krefeld Die Meisterschüler kommen

Krefeld · Zu den Internationalen Meisterkursen lädt der Klavierhersteller Kawai Spitzennachwuchskünstler in die Musikschule. Am Sonntag geht es los.

Zuhörer sind immer willkommen. Und Freunde guter Klaviermusik haben die Termine bereits notiert: Die Krefelder Internationalen Meisterkurse des japanischen Klavierherstellers Kawai mit Europasitz in Krefeld finden in Zusammenarbeit mit der Musikschule vom 9. bis 14. April statt. Sechs Tage werden sieben junge und bereits international erfolgreiche Pianisten intensiv in Haus Sollbrüggen unterrichtet. Der Dozent ist Professor Kevin Kenner (USA), ein international erfolgreicher Pianist und angesehener Klavierpädagoge.

Dieses Jahr nehmen Musiker aus Litauen, China, Polen, Russland und Japan an den Meisterkursen teil. Sie werden unter anderem Werke von Chopin, Beethoven, Schumann, Mozart, Prokofiev und Scriabin erarbeiten.

Wer mag, kann den Talenten bei der Erarbeitung zuhören. Besucher sind vom 10. bis 13. April von 10 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr (am 12. April nur vormittags) in der Musikschule an der Uerdinger Straße 500 willkommen. Eintritt kostet es nicht. "Ein rücksichtsvolles Verhalten beim Betreten und Verlassen der Übungsräume wird erbeten", lassen die Organisatoren wissen.

Die Kandidaten wurden auch in diesem Jahr von der Firma Kawai aus zahlreichen Bewerbern aus der ganzen Welt ausgewählt. Die Meisterkurse in Krefeld finden zum zwölften Mal statt und bieten den Pianisten tiefgründige musikalische Weiterbildung, ein sehr intensives Lernerlebnis am Flügel, aber auch die Möglichkeit zu sozialen Kontakten. Kawai stellt ihnen zwei Konzertflügel der Serie "Shigeru Kawai", benannt nach dem Sohn des Firmengründers Koichi Kawai, zur Verfügung.

Das Eröffnungs- und ein Abschlusskonzert bilden die Höhepunkte Meisterkurses. Dozent Kevin Kenner stellt sich am Sonntag, 9. April, 19 Uhr, in der Musikschule vor. Drei große internationale Wettbewerbserfolge waren 1990 der Beginn seiner internationalen Karriere: Der Gewinn des Warschauer Chopin-Wettbewerbs (verbunden mit dem Publikumspreis und einem Sonderpreis), des Terence Judd Awards in London und der Bronze-Medaille beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb machten ihn schlagartig berühmt. Bereits vorher hatte er Preise bei renommierten Wettbewerben gewonnen. Der gebürtige Kalifornier erhielt Unterricht bei dem Pianisten Krzysztof Brzuza, der ihn als Teenager zu Ludwik Stefanski nach Polen schickte. Sein Aufenthalt dort verlief parallel zu den Anfängen der Solidarnosc-Bewegung, Streiks, Protesten und strengen Lebensmittel-Rationierungen. Dies hinterließ bleibende Eindrücke und eine lebenslange Liebe des Pianisten zu Polen. Nach dem Tod seines polnischen Lehrers setzte Kenner seine Studien bei Leon Fleisher am Peabody Conservatory in Baltimore fort. Schließlich beendete er seine Ausbildung bei Karl-Heinz Kämmerling in Hannover und verlegte seinen ständigen Wohnsitz endgültig nach Europa. Heute lebt Kevin Kenner überwiegend in Krakau.

Das Abschlusskonzert mit den Teilnehmern der Meisterkurse wird am Karfreitag, 14. April, ab 19 Uhr veranstaltet.

Eintrittspreise 15, ermäßigt acht Euro. Kartenreservierung unter Telefon 02151 373153 von montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr.

(ped)
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