Krefeld Die Suche nach dem verlorenen Rohr

Krefeld · Bei der Sanierung des Canisiusplatzes in Krefeld wurde ein Leerrohr verlegt, um Beleuchtung entlang der diagonalen Wegeverbindung einfach nachrüsten zu können. Jetzt sollte es so weit sein. Doch das Rohr ist unauffindbar.

 Alfred Birmes, Vorsitzender des Bürgervereins Nord-West, am Canisiusplatz.

Alfred Birmes, Vorsitzender des Bürgervereins Nord-West, am Canisiusplatz.

Foto: Carola Puvogel

Es erinnert ein wenig an die Suche nach dem verlorenen Schatz: Auf dem Canisiusplatz soll ein Leerrohr für die Beleuchtung der Wege verlegt worden sein - aber niemand weiß, wo dieses Rohr liegt oder ob es überhaupt existiert. Verwaltung und SWK sind ratlos.

Ein Stadtsprecher teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit: "Auf dem Canisiusplatz sollen zwei Laternen aufgestellt werden. Dazu waren Leerrohre vorgesehen, die beim Umbau vor einigen Jahren in die Planungen aufgenommen wurden. Ob die Pläne geändert oder die Leerrohre bei der Umsetzung vergessen wurden, lässt sich derzeit nicht genau feststellen." Der Verwaltungsmitarbeiter, der beim Projekt federführend gewesen ist, so Stadtsprecher Manuel Kölker, sei nämlich langfristig erkrankt. Und die ausführende Firma, die damals die Sanierungsarbeiten verantwortet hatte, soll mittlerweile insolvent sein, hat Alfred Birmes, Vorsitzender des Bürgervereins Nord-West, gehört.

2013 war der Canisiusplatz umfassend saniert worden, nachdem 2012 mehr als 60 Scharlachkastanien wegen einer Pilzerkrankung gefällt werden mussten. Damals fehlten die finanziellen Mittel, um die neu geschaffene diagonale Wegeverbindung über die Grünfläche und entlang des Spielplatzes zu beleuchten. Stattdessen sollten für eine spätere Nachrüstung schon mal Leerrohre für die Stromversorgung mit unter die Erde gebracht werden. Soweit die Theorie. Was sich in der Praxis nun tatsächlich abgespielt hat, ist völlig unklar.

Seit mehr als einem Jahr versuchen Stadt und SWK, das Rohr zu finden. Denn mittlerweile gibt es auch Geld, um die fehlenden Laternen nachzurüsten. Die Leuchten stehen, so hat Birmes herausgefunden, auf dem Betriebshof der SWK bereit.

Anwohner Leo Priedigkeit hat versucht, bei der "Schatzsuche" zu helfen. "Ich weiß so ungefähr, wo das Rohr liegen müsste", sagt er. Gemeinsam mit einem weiteren Nachbarn und einem Mitarbeiter der SWK ist er über das Gelände gegangen, um zu zeigen, wo Anfang und Ende des Rohrs sich in etwa befinden. "Da war sogar das Kabel schon drin", ist er sich sicher.

An mehreren Stellen auf dem Platz sei gegraben worden, um das Rohr zu finden. "Am Spielplatz ist ein Stück aufgerissen worden, man kann das immer noch sehen, denn die Plastersteine liegen dort nicht mehr so gut", berichtet Alfred Birmes. Bis zu zwei Metern Tiefe sei gebuddelt worden. Vergeblich. "Der Mann von der SWK meinte schließlich, man könne ja nicht den ganzen Platz umgraben", erzählt Leo Priedigkeit. "Die haben alle aufgegeben."

Dennoch bemüht die Stadt, eine Lösung zu finden. "Es wird jetzt", sagt Stadtsprecher Manuel Kölker, "unter Beteiligung der zuständigen Fachbereiche und der SWK an einer zeitnahen Lösung für die Errichtung der vom Bürgerverein gewünschten zwei Laternen gearbeitet."

(RP)
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