Krefeld Die Tischler-Innung prämiert Auszubildende für pfiffige Ideen

Krefeld · Guido Bönniger, stellvertretender Obermeister der Tischler-Innung Krefeld, war beeindruckt. Er hatte gerade zusammen mit seinen Jury-Kollegen die Objekte begutachtet, die 23 Auszubildende aus 20 Tischlereien in Krefeld und Umgebung im Berufskolleg Glockenspitz platziert hatten. Die Arbeit der Jury war nicht einfach, denn alle Objekte zeichneten sich durch viel Liebe zum Detail aus.

 Christian Thissen (vorne) gewann mit seinem Hocker den ersten Platz beim Wettbewerb um die gute Form. Leon Buschen (2.v.r.) landete auf Platz 2, den dritten Platz teilten sich Pepe Meijer (l.) und Anton Kothen (r.).

Christian Thissen (vorne) gewann mit seinem Hocker den ersten Platz beim Wettbewerb um die gute Form. Leon Buschen (2.v.r.) landete auf Platz 2, den dritten Platz teilten sich Pepe Meijer (l.) und Anton Kothen (r.).

Foto: KHW

Bereits zum 15. Mal fand das gemeinsame Projekt der Tischler-Innung Krefeld und des Berufskollegs im Rahmen der Lernortkooperation statt. Diesmal ging es um das Thema "Aus Alt mach Neu". Die Auszubildenden, die an der Glockenspitz die Berufsschule absolvieren, sollten ihre Wertschätzung für Altes dadurch ausdrücken, dass sie alte Gebrauchsgegenstände aus Holz und Holzwerkstoffen in einen neuen Zusammenhang stellen und dadurch Ausgedientem neues Leben einhauchen.

Und wie die Tischlerlehrlinge, die gerade die Hälfte ihrer dreijährigen Ausbildung absolviert haben, diese Aufgabe bewältigt haben, war sehenswert. Da verwandelte sich beispielsweise ein alter Koffer in einen Hocker, aus alten Paletten wurden ein Weinregal, ein Flurschrank oder ein Couchtisch, eine alte Gitarre wurde zum kleinen Regal. "Da sind viele Objekte dabei, die man sofort verkaufen kann", lobte Bönniger.

Dabei war der Zeitplan, erläuterte Oberstudienrat Hans-Günther Schmitz für das Koordinatorenteam, wie jedes Jahr wieder sportlich. Nach der Vorstellung des Themas hatten die Teilnehmer fünf Werktage Zeit: Beginn war an zwei Tagen mit der Planung in der Schule, dort in erster Linie am Computer. Es ging um das Erstellen von Arbeitsunterlagen, wie Zeichnungen, Materiallisten, Arbeitsablaufpläne und CNC-Programme. Es folgten zwei Tage Fertigung der Objekte in den Ausbildungsbetrieben, wobei als Material tischlertypische Werkstoffe eingesetzt werden sollten. Am fünften Tag war Abschluss mit der Präsentation im Berufskolleg, der Bewertung der Stücke durch die dreiköpfige Jury und mit der anschließenden Prämierung. Beim Wettbewerb "Gute Form" lag nach eingehender Beratung der Juroren Bönniger, Studiendirektor Michael Dammer und Studiendirektorin Marayle Küpper (Abteilungsleiter und Fachleiterin Gestaltung am Berufskolleg) letztlich Christian Thissen (Firma Flümann) mit seinem "Hocker mit Kofferoptik" ganz vorne. Platz zwei errang Leon Buschen (Firma Buschen), der dritte Platz wurde erstmals geteilt und ging an Anton Kothen (Firma Lohmann) und Pepe Meijer (Firma Legno).

Neben dem Wettbewerb "Gute Form" ging es auch diesmal in einem zweiten Wettbewerb um die Fertigungstechnik. Dabei sollten sich die Teilnehmer gegenseitig beurteilen. Auch dabei lag Christian Thissen nach dem Votum seiner Auszubildenden-Kollegen ganz vorn. Platz zwei ging an Franz Blaschke (Firma Meier & Wüste), Platz drei an Christine Toonen (Firma Haase-Thies).

(RP)
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