Krefeld Diversity Zero - Neue Hülser Hardrockband

Krefeld · Die Hobby-Musiker um Sänger Patrick Ingenillen sind seit einem Jahr zusammen, haben bisher eine Club-Tour veranstaltet und auf einigen Festivals gespielt. Beinahe wären sie sogar als Vorgruppen der Beatsteaks aufgetreten.

 Diversity Zero sind Frontmann Patrick Ingenillen (Gitarre und Gesang), Steve Wolters (Schlagzeug), Thomas Rabbertz (Bass) und Mark Peiffer (Gitarrre). Gemanagt wird die Band von Patrick Nelke.

Diversity Zero sind Frontmann Patrick Ingenillen (Gitarre und Gesang), Steve Wolters (Schlagzeug), Thomas Rabbertz (Bass) und Mark Peiffer (Gitarrre). Gemanagt wird die Band von Patrick Nelke.

Foto: Lothar Strücken

Es ist Dienstagnachmittag, irgendwann im August. Das Handy von Patrick Ingenillen klingelt, der Anruf wird auf die Mailbox weitergeleitet. Zehn Minuten später erfährt der Sänger der Hülser Band Diversity Zero, dass er soeben das größte Angebot der noch kurzen Karriere bekommen hat: Auf der Mailbox ist jemand von der Kulturfabrik Krefeld und fragt, ob die Band nicht Lust und Zeit hätte, sich noch am selben Abend mit den Beatsteaks die Bühne zu teilen.

Ja, mit den Beatsteaks aus Berlin, deren Konzert in Krefeld innerhalb von Minuten ausverkauft war. Den Musikern war die Vorgruppe abhandengekommen, sie suchten dringend nach Ersatz. Die Kufa war schon seit Wochen ausverkauft; die Krefelder Musiker hatten selbst keine Karten ergattern können. Sollten sie nun doch noch eine Chance bekommen, die Beatsteaks nicht nur zu sehen, sondern sie auch noch musikalisch zu unterstützen?

"Ich habe natürlich sofort in der Kufa angerufen, aber der Job war schon vergeben", sagt Ingenillen. Da alles sehr schnell gehen musste, hatten die Mitarbeiter der Kufa nicht auf den Rückruf gewartet, sondern haben gleich mehrere Bands kontaktiert. Und Adam Angst sagte als erstes "Ja" und konnte sich auch sofort auf den Weg nach Krefeld machen. Zum Leidwesen der Jungs aus Hüls.

Die machen schon seit vielen Jahren gemeinsam Musik, ihre eigene Band ist jedoch gerade mal ein Jahr alt. Bislang haben sie eine Club-Tour veranstaltet und sind auf einigen Festivals aufgetreten. Von dem Rückschlag mit den Beatsteaks lassen sie sich auf jeden Fall nicht ins Boxhorn jagen. "Wir geben nicht auf und haben den Plan, in der kommenden Saison möglichst viele Festivals zu spielen, um bekannter zu werden."

Vollprofis werden zu wollen, um dann von der Musik leben zu können, steht für die vier Musiker jedoch nicht zur Debatte. Alle haben einen ganz normalen, geregelten Job, dem sie regelmäßig nachgehen. "Wir wissen selbst, wie hart die Branche ist. Uns von der Musik abhängig machen, das wollen wir nicht riskieren", sagt der Sänger. Und zeigt gleich bei der nächsten Frage, nämlich bei der Frage nach einer CD, dass er wirklich weiß, wie es gerade um die Musikbranche steht. "Wir werden nicht all unsere Energie in eine CD stecken, sondern immer wieder neues Material digital auf den Markt bringen, wenn wir etwas fertig haben." Das befriedigt einerseits die Fans, die mehr Material haben wollen, und gleichzeitig kann die Band so vermeiden, dass die Stücke, wenn sie veröffentlicht werden, einfach zu alt sind. Denn der Entstehungsprozess einer CD ist meist recht lang, sehr kostspielig und bringt meistens wenig Erfolg.

Diversity Zero sehen sich selbst als harte Rockband, vielleicht sogar als sehr melodische Heavy Metal Band. Sie sprechen von einem treibenden, kraftvollen Schlagzeugbeat, von Melodien und dynamischen Gitarrenakkorden. Der Bass legt eine tiefe Grundlinie; das Fundament der Songs und der Gesang zeigen eine Vielfalt von sanften bis zu richtig harten Tönen. "Für die selbst komponierten Songs gelten keine stilistischen Grenzen, gemacht wird, was gut klingt und rockt. Auf der Bühne gibt es jede Menge Energie, Schweiß und Spaß", sagen die Musiker.

Sie wollen live spielen, und dabei ist es ihnen egal, ob 20 oder 2000 Menschen vor der Bühne stehen. "Wir haben Spaß auf der Bühne, und das Gefühl wollen wir an die Zuschauer weitergeben." Was anscheinend auch gut gelingt, denn sonst hätte die Band aus Hüls wahrscheinlich niemals den Anruf bekommen, dass sie die Beatsteaks hätten supporten sollen.

(RP)
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