Krefeld Ehemann schlägt Frau mit Hammer auf den Kopf

Krefeld · Der 62-Jährige sitzt wegen versuchten Mordes auf der Anklagebank des Landgerichts.

Ein Krefelder muss sich seit gestern vor dem Krefelder Landgericht verantworten. Der Mann soll seiner Frau im Schlafzimmer mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann versuchten heimtückischen Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor.

Am Abend des 6. April habe der 62-Jährige nach einem verbalen Streit einen Schlosserhammer aus der Küche geholt und von hinten auf den Kopf der Frau eingeschlagen. Das Opfer saß auf dem Boden des Schlafzimmers, hatte ein Kind auf dem Schoß und den Rücken zur Tür gewandt. Einen Angriff habe sie nicht erwartet. Durch die Schreie aufgeschreckt, sei der Sohn ins Schlafzimmer gegangen. Dort habe er gesehen, dass der Vater zu einem weiteren Schlag ausholte und sein Handgelenk festgehalten. Er habe den 500 Gramm schweren Schlosserhammer an sich genommen, den Vater eingeschlossen und mit der Mutter die Wohnung verlassen. Ein Nachbar rief die Polizei. Die Verletzungen der Frau waren wohl nicht lebensbedrohlich. Sie trug eine Platzwunde, Hämatome und eine Gehirnerschütterung davon.

Als seine Frau mit schwarzem Kopftuch von ihren Kindern begleitet gestern den Saal betrat, sah sie lange zur Anklagebank. Beide konnten die Tränen nicht unterdrücken. Sie wolle nicht aussagen, lässt sie dem Gericht durch den Dolmetscher mitteilen, jedoch eine Bitte loswerden: "Ich habe meinem Ehemann verziehen", sagte sie und bat das Gericht darum, ihn freizulassen. Ihre Familie habe in Afghanistan viel gelitten. Ein Sohn sei ermordet, das Haus in Brand gesetzt worden. Beide Söhne schlossen sich der Entscheidung an, die Aussage zu verweigern. Sie wollen nicht, dass ihr Vater bestraft wird, sondern dass er wieder nach Hause kommt. Einer ist sich sicher: "Mein Vater wollte meine Mutter nicht töten." Dann ergriff der Angeklagte das Wort: "Es tut mir leid, ich schäme mich sehr. Ich wollte das nicht."

Eine Erklärung wird es möglicherweise am kommenden Dienstag geben. Dann will der 62-Jährige sich einlassen. An dem Tag sollen auch eine Rechtsmedizinerin sowie die Vernehmungsrichterin gehört werden. Insgesamt sind drei Verhandlungstage geplant.

(BL)
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