Krefeld Ein kleiner Hund begeistert im Weihnachtszirkus

Krefeld · Premiere auf dem Sprödentalplatz: Der Zirkus Probst liefert viel klassische Akrobatik in frischem Gewand.

Krefeld: Ein kleiner Hund begeistert im Weihnachtszirkus
Foto: Lammertz Thomas

Sowas erlebt man nur im Zirkus: Ein Clown führt einen unsichtbaren Hund zwischen den Zuschauerreihen spazieren - ungelogen und zur Freude der Kinder. Ein anderer Hund eroberte die Herzen der Zuschauer im nun vierten Weihnachtszirkus auf dem Sprödentalplatz im Nu - und diesmal ist es ein sichtbarer Hund: Ein kleiner schwarzer Wirbelwind, der immer wieder einen Jongleur anging, schubste und ins Hosenbein biss, während der arme Mann versuchte, acht Teller auf acht Stangen drehend zum Stehen zu bringen. Achtung, kein Spoileralarm, wir verraten nicht, wer gewonnen hat: Der kleine Hund oder Liviu Tudor, der Mann an den Tellern. Das Programm des Zirkus Probst versammelt viel klassische Akrobatik in frischem modernen Gewand. Den Auftakt bildete das Circus-Theater Bingo: Akrobatik am Boden und in der Luft; die Frauen mit atemberaubenden Glitzermasken und Irokesenhaarschnitt, das Ganze mit Tempo und druckvoller Musik präsentiert. Überhaupt die Musik: Das Live-Orchester sorgte mit präziser, tempo- und abwechslungsreicher Musik für eine dynamische Soundkulisse, die in jeder Sekunde Spaß machte; stets hatte man das Gefühl, vorwärts zu stürmen.

 Tellerdreher Liviu Tudor hat seine liebe Not mit einem Wirbelwind von einem kleinen Hund - sehr vergnüglich.

Tellerdreher Liviu Tudor hat seine liebe Not mit einem Wirbelwind von einem kleinen Hund - sehr vergnüglich.

Foto: Lammertz Thomas

Familiarität war in dem überaus angenehmen Zirkuszelt, das in den Weihnachtsfarben Rot und Blau erstrahlte, ein Pfeiler des Konzepts. Wenn Clown Frenky sich einen Jungen aus dem Publikum holt und dem Kleinen unangestrengt und behutsam mit einer wunderbar leichten Spaß-Jonglage ein Erlebnis beschert, das dieser nie vergessen wird, dann wird einem das Herz warm.

 Hier wird der Gaudi-Glühwein gebraut: mit Suppenhuhn.

Hier wird der Gaudi-Glühwein gebraut: mit Suppenhuhn.

Foto: Lammertz Thomas

Beatrix Spindler sorgt mit einer klassischen Pferdenummer mit fünf schönen Tieren für die Zirkus-Eleganz, die den Zirkus immer noch zum Zirkus macht. Temporeich auch ihre Hundenummer.

Wiederum klassische Akrobatik in frischem Gewand legte Geoffrey Berhault vor, nicht fehlen darf in diesem Spektrum das Schlangenmädchen Suellen Sforz, bei dem man allein vom Zusehen ein flaues Gefühl im Kreuz bekam - erstaunlich, wie rückgratfrei ein Mensch mit Rückgrat wirken kann.

So geht es Schlag auf Schlag in dem zweistündigen Programm, das von einer 20-minütigen Pause geteilt wird. Jonglage, Hula-Hoop-Kunst, Mast-Akrobatik: Der Akzent beim Weihnachtszirkus liegt auf klassischer Artistik und Clownerie. Familiarität und ein Zirkuszelt, das beheizt und ein wirklich angenehmes Ambiente bietet, machen den Zirkus zum Familienereignis; Eltern und Großeltern mit Kindern und Enkeln überwogen im Publikum, wobei auch genug Erwachsene zu sehen waren, die schlicht begeistert waren vor der Art Artistik, die im Zirkusrund geboten wurde. Popcorn und Lichtstäbe oder Lichtkreisel rundeten das Angebot ab - wobei vier und fünf Euro für den Becher Popcorn preislich nicht abgehoben waren.

Unterm Strich ist dieser Zirkus ein schönes Familienvergnügen für die kommenden Tage. Und das Konzept wird angenommen: Die Vorstellung gestern Abend war ausverkauft.

Der Zirkus gastiert bis zum 8. Januar auf dem Sprödentalplatz Internet: www.krefelder-weihnachtscircus.de Vorstellungen: täglich 15 und 19.30 Uhr; außer am 24. Dezember (nur 14 Uhr) und am Sonntag, 8. Januar (11 und 16 Uhr). Eintritt: 12 bis 35 Euro, Karten können online oder telefonisch unter 0157-388 88 090 bestellt werden.

(RP)
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