Krefeld Einblicke in CTCC-Pläne für Hafelsstraße
Krefeld · Die Besuchergruppe von chinesischen Unternehmern, die gestern das alte Praktiker-Gebäude besichtigten, erhielt auch Einblicke in deutsches Planungsrecht. Eines der Elemente der Investition: ein Hotelbau.
Noch ist die riesige Halle unwirtlich: leer und kalt. Die Besucher aus China, die dort gestern über das Projekt informiert und zur Beteiligung eingeladen wurden, erhielten über eine kleine Ausstellung und zwei Powerpoint-Vorträge eine Vorstellung, wie das China Trade & Culture Center (CTCC) an der Hafelsstraße einmal aussehen könnte.
Zu den interessanten Details, die man den Animationen entnehmen konnte, gehört das Konzept von Stores, Geschäfte in Form von Nischen, die mit wenigen Besuchermöbeln und viel Regalraum ausgestattet sind und in der Größe sehr variabel sind. Vom Kleinstunternehmer, der einen zwei Meter breiten Gang mit Regalen für seine Waren bestückt, bis zur opulenten Boutique scheint alles möglich; ein Raumabschluss durch Türen ist zumindest optisch nicht dargestellt. Stellt man sich das Ganze vor, entsteht das Gesamtbild eines offenen Marktes mit vielen Nischengeschäften. Dieser offene Marktcharakter dürfte den Reiz des Konzepts ausmachen.
Zum Raumensemble sollen auch ein Hotel und das größte China-Restaurant des Landes NRW, wenn nicht Deutschlands gehören. Den Chinesen, die dort einmal arbeiten sollen, soll eben heimische Küche geboten werden.
Zwei Vorträge - beide in chinesischer Sprache - informierten die Gäste aus China: Im ersten ging es um das Bauprojekt und das Konzept, im zweiten um Besonderheiten deutschen Rechts, vor allem deutschen Planungsrechts. Zum Abschied gab es für alle Gäste einen kleinen Weihnachtsmann. Deutsche Lebensart war ein Punkt in dem Besuchsprogramm, wobei es um Uriges ging - ein Mittagessen im Nordbahnhof und ein Besuch in der Brauerei Königshof standen auf dem Programm.
Das chinesische Unternehmen Hi Way Pioneer will bekanntlich auf dem Gelände des ehemaligen Praktiker-Baumarktes an der Hafelsstraße in Oppum ein Großhandelszentrum errichten. Ein Bauantrag soll eingereicht sein - dort sollen auf 6000 Quadratmeter Gesamtfläche bis zu 200 chinesische Unternehmen angesiedelt werden. Angestrebt ist auch, dort Spielsachen, Kleidung und Küchengeräte sowie Elektroartikel aus China zu verkaufen. Im vergangenen Jahr hieß es, die Eröffnung seit für Mitte 2016 geplant - dieser Zeitplan war also nicht zu halten. Nun also soll die Phase der Vermarktung intensiviert werden; die Delegation wird nicht die letzte gewesen sein. Stadt und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) hatten das Projekt 2015 auf der Immobilienmesse Expo Real in München vorgestellt.