Krefeld Eishockey: Schneller, härter, riskanter

Krefeld · Eishockey ist schneller geworden – damit steigt das Verletzungsrisiko. Wir sprachen mit jugendlichen Eishockeybegeisterten über die Lust am Spiel und die Angst vor Verletzungen. Trainer sagen: Zum Schutz der Gesundheit reicht es nicht, eine gute Ausrüstung zu haben. Entscheidend sind das Training und die richtige Einstellung.

Junge Eishockey-Spieler über die Lust am Spiel, Verletzungen und Angst
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Eishockey ist schneller geworden — damit steigt das Verletzungsrisiko. Wir sprachen mit jugendlichen Eishockeybegeisterten über die Lust am Spiel und die Angst vor Verletzungen. Trainer sagen: Zum Schutz der Gesundheit reicht es nicht, eine gute Ausrüstung zu haben. Entscheidend sind das Training und die richtige Einstellung.

Eine Serie von Gehirnerschütterungen in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL ließ die Fachwelt aufhorchen: Eishockey gilt bereits als der schnellste und härteste Mannschaftssport der Welt — kann er noch härter werden? Offenbar: Nach Einschätzung von Dirk Kuhnekath, Trainer der Schülerbundesliga-Mannschaft aus Krefeld und Ex-KEV-Spieler, ist der Sport schneller geworden. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, sind zwei Dinge nötig: gutes Training und eine gute Ausrüstung.

Kuhnekath wörtlich: "Die Spieler sind heute athletischer, größer und schneller als früher und kommen somit auf eine viel höhere Geschwindigkeit. Dies führt dann zu schwereren Zusammenstößen auf dem Eis." Mit den Folgen hat Martin Wazinski, Mannschaftsarzt der Krefeld Pinguine, zu tun: "Am häufigsten kommen die Spieler mit Prellungen und Blutergüssen zu mir. Gesichtsverletzungen kommen aufgrund des Halbvisiers im Profibereich ebenfalls sehr häufig vor, im Juniorenbereich eher selten." Das Halbvisier der Profis schützt nur die obere Hälfte des Gesichts; Verletzungen im Gesicht kämen dadurch sehr häufig vor, seien aber meist nicht schwerwiegend.

Die richtige Einstellung kann schützen

Die Ausrüstung allein schützt nicht vor Verletzungen. Für Trainer Kuhnekath ist vor allem die Vorbereitung sehr wichtig: "Man kann sich durch Dehnen der Muskulatur, aber auch durch die mentale Einstellung schützen, das heißt, die Konzentration und der respektvolle Umgang mit der eigenen Gesundheit sind sehr wichtig, um Verletzungen zu vermeiden. Außerdem sollte vor jedem Training oder Spiel die Ausrüstung auf ihre Funktionalität überprüft werden."

Sollte es wirklich einmal zu einer schwereren Verletzung kommen, empfiehlt Kuhnekath, "geduldig zu sein und die Verletzung auskurieren zu lassen". Danach sollte man erst mit einem Aufbautraining anfangen und nicht gleich in das normale Training übergehen. Oft handelten Spieler nach einer schweren Verletzung gehemmter und risikoärmer. Die Spieler sollten versuchen, Ängste abzubauen, da sie sonst auch fehlerhaft agierten.

Das Spiel durch Regeländerungen "sicherer", sprich langsamer zu machen, ist stets eine schwierige Gratwanderung. Das erneute Verbot des Zwei-Linien-Passes etwa macht das Spiel langsamer — zwar ist so mehr Spielfreude gefragt, das Spiel wird aber in diesem Punkt auch etwas weniger spektakulär.

(RP)
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