Krefeld Elfjährige von Laster angefahren: Mädchen stirbt im Krankenhaus

Krefeld · Auf der Gladbacher Straße wurde gestern eine Radlerin auf dem Schulweg von einem Lkw erfasst.

 An der Kreuzung Seyffardtstraße/ Gladbacher Straße sind die Spuren des tragischen Unfalls deutlich zu sehen. Mit weißer Farbe hat die Polizei wichtige Details zum Unfallhergang markiert. Später am Tag legen Anwohner Blumen an den Unfallort und stellen Kerzen auf.

An der Kreuzung Seyffardtstraße/ Gladbacher Straße sind die Spuren des tragischen Unfalls deutlich zu sehen. Mit weißer Farbe hat die Polizei wichtige Details zum Unfallhergang markiert. Später am Tag legen Anwohner Blumen an den Unfallort und stellen Kerzen auf.

Foto: Lothar Strücken

Eine Radfahrerin ist gestern Morgen von einem Lastwagen angefahren und tödlich verletzt worden. Die Elfjährige war auf dem Weg zur Schule und wollte von der Seyffardtstraße kommend die Gladbacher Straße überqueren und auf der Ispelsstraße weiterfahren. An der Kreuzung war zu dieser Zeit auch ein 58-jähriger Lastwagenfahrer, der ebenfalls von der Seyffardtstraße kommend rechts auf die Gladbacher Straße abbiegen wollte.

Um 7.50 Uhr geschah laut Polizeibericht das Unglück. Der Lastwagenfahrer bog rechts ab und erfasste dabei das Mädchen, das geradeaus weiterfahren wollte. Das Kind wurde lebensgefährlich verletzt und noch am Unfallort von Rettungskräften behandelt, bevor es ins Krankenhaus kam. Dort verstarb die Elfjährige. Zu schwer waren ihre inneren Verletzungen. Die Eltern der Schülerin, aber auch der Lastwagenfahrer, der nach dem tragischen Unfall unter Schock stand, werden derzeit von Seelsorgern betreut.

Unfassbar ist für alle das Geschehene. Und es lässt viele Fragen offen. Hätte der Unfall verhindert werden können? Wie kann man Radfahrer besser vor solchen Situationen schützen und Kinder generell vor den Gefahren im Straßenverkehr? "Derzeit wird der Unfallhergang ermittelt. Deswegen können wir dazu noch keine Aussage machen. Es handelt sich jedoch bei der Kreuzung um keinen Unfallschwerpunkt", sagte Polizeisprecherin Katrin Wentker gestern.

Drei Unfälle hat es laut Polizeistatistik in den vergangenen drei Jahren an dieser Stelle gegeben. Der letzte geschah am 5. Mai dieses Jahres, als zwei Autos zusammenstießen. In allen drei Fällen gab es nur Leichtverletzte.

In Krefeld ist die Zahl der Kinderunfälle bislang stetig zurückgegangen. Ende 2016 waren es gerade mal 70 und damit deutlich weniger als noch 1999, als die Polizeistatistik 185 "verunfallte" Kinder erfasst hatte. 17 Jahre Krefelder "Fairkehr", einer Initiative von Stadt, Polizei und Verkehrswacht, zeigen Wirkung. "Es wird auch weiterhin kontinuierlich mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet werden. Wir sind jedes Jahr an den Krefelder Kindergärten, Grund- und Weiterführenden Schulen präsent. Auch der Tote Winkel bei Lkw ist immer wieder Thema. Die Aufklärung ist gut", betonte Katrin Wentker.

Ganz verhindern lassen sich Schulwegunfälle dennoch nicht. Auch in diesem Jahr werden sie wieder in der Polizeistatistik auftauchen und für Diskussionen sorgen. Wie der Unfall am 25. Januar, als ein achtjähriger Junge an der Kreuzung Am Schicksbaum/ Am Zehntheister von einem Auto erfasst und lebensgefährlich verletzt wird. Ebenfalls von einem Auto angefahren wird am 7. Mai ein zwölfjähriger Radler, als er die Kölner Straße überquert. Am 7. November wird ein Achtjähriger schwer verletzt, als er auf dem Weg zur Schule auf der Schönwasserstraße vor ein Auto läuft.

Zu einem tödlichen Unfall war es Anfang August gekommen, als ein Lkw beim Abbiegen auf die Oberbenrader Straße einen 62-jährigen Radfahrer erfasste. Der Mann geriet unter den Laster und starb noch am Unfallort. Schwer verletzt wurde im September ein Kradfahrer auf der Obergath. Er war ebenfalls von einem Lkw erfasst worden.

(bk)
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