Stabwechsel Elmar te Neues aus Krefeld ist Präsident der IHK

Krefeld · Nach acht Jahren an der Spitze hat die Industrie- und Handelskammer Heinz Schmidt verabschiedet.

IHK Mittlerer Niederrhein: Neuer Präsident Elmar te Neues verabschiedet
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Neuer IHK-Präsident wird verabschiedet

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Jedes Mal, wenn Heinz Schmidt mit seiner über die Jahre stetig wachsenden Unternehmensgruppe eine Firma übernahm, ging er um 7 Uhr im Blaumann in den Betrieb und begrüßte jeden, der pünktlich da war, sehr freundlich - "die anderen nicht". Diese Anekdote erzählte Dieter Porschen, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein und langjähriger Wegbegleiter Schmidts, jetzt bei dessen Verabschiedung aus Amt und Würden vor 450 geladenen Gästen im Borussia-Park Mönchengladbach. "Werteorientiertes Führen in Reinkultur" habe Schmidt stets an den Tag gelegt und mit seinem Wirken an den unterschiedlichsten Schalthebeln die Wirtschaft in der Region wesentlich nach vorne gebracht.

Zuvor hatte die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Elmar te Neues zu Schmidts Nachfolger nach fast acht Jahren im Amt gekürt. Der Krefelder leitet in der Seidenstadt das Finck & Co. Papier- und Folienwerk. Der neugewählte IHK-Präsident bedankte sich für das Vertrauen der Vollversammlung: "Unternehmer sein, bedeutet Verantwortung zu übernehmen - für Mitarbeiter, für Kunden und Partner, für die Heimatstadt und für den Standort."

 Der neue IHK-Präsident Elmar te Neues (links) nimmt die Glückwünsche des IHK-Hauptgeschäftsführers Jürgen Steinmetz entgegen.

Der neue IHK-Präsident Elmar te Neues (links) nimmt die Glückwünsche des IHK-Hauptgeschäftsführers Jürgen Steinmetz entgegen.

Foto: IHK

Elmar te Neues erinnerte an die drei Säulen der IHK-Arbeit: Interessenvertretung gegenüber Politik und Verwaltung, Erfüllung hoheitlicher Aufgaben wie die Berufsausbildung und Dienstleistungen für die Mitgliedsunternehmen. "Die IHK ist der Partner und der Unterstützer der Unternehmen", sagte te Neues. "Wir bieten bereits eine Fülle von Angeboten, daran möchte ich anknüpfen." Künftig wolle die IHK ihren Mitgliedern noch serviceorientierter zur Seite stehen, insbesondere bei Fragen rund um die Digitalisierung. "Es gibt noch viele Herausforderungen für die IHK", sagte te Neues. "Ob Breitbandausbau, die Bekämpfung des Fachkräftemangels oder der Ausbau der Infrastruktur - es gibt noch viel zu tun." Schmidts Amtszeit war satzungsgemäß geendet, und da die Präsidentschaft turnusmäßig zwischen den Teilregionen im IHK-Bezirk wechselt, war nach Wilhelm Werhahn (Neuss, bis 2009) und dem Mönchengladbacher Schmidt nun wieder ein Krefelder an der Reihe.

Ralf Kersting, Präsident der IHK NRW, betonte seine innige Freundschaft zu Schmidt, "trotz all der Hürden zwischen einem Sauerländer und einem Rheinländer". Zahlreiche Wegbegleiter, darunter Landeswirtschaftsminister Garrelt Duin und Regierungspräsidentin Anne Lütkes, verabschiedeten sich per Videobotschaft von Schmidt - und kitzelten damit ein weiteres seiner vielen Bonmots aus ihm heraus: "Den Film will ich haben - dann weiß meine Frau wenigstens, wo ich gewesen bin." Seinem Nachfolger habe er "keine Altlasten" hinterlassen, sagte Schmidt. "Ich habe alle Projekte abgeschlossen, die ich mir vorgenommen hatte." Ob Metropolregion Rheinland oder sein Einsatz für die berufliche Ausbildung, um nur einige seiner vielen Steckenpferde zu nennen - Heinz Schmidt hat vieles angestoßen und noch mehr bewegt. "Dabei spreche ich aber nie von mir, sondern immer von uns", betonte er den Wert der Teamarbeit.

Zurückziehen will sich der Weinkenner und "Netzwerker der Extraklasse, schon vor Erfindung des Wortes" (Porschen) aber weder aus der IHK-Arbeit noch aus dem eigenen Betrieb. Auf etwas mehr Freizeit freue er sich dann aber doch. Einen Wunsch äußerte Heinz Schmidt zum Schluss: die Einrichtung einer Stiftungsprofessur für Digitale Wirtschaft an der Hochschule Niederrhein. Wäre doch gelacht, wenn ihm das nicht auch noch gelänge.

(RP)
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